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Synthesizer

Wie alles begann

Die Eckdaten des Synthesizers

Das Gerät von außen

Die Innereien

Oszillatoren

Wellenformen

Filter

Hüllkurven

Modulationen

Chorus

Parameterliste

Midi

Solo und Portamento

Benutzerdefinierte Wellenformen

Bedienung

Verkettung - Prog up schalter

Card für Sounds und speichern

Und wie klingt er jetzt?

Audio Workshop Kawai K3 zum Downloaden

Manual

 

Wie alles begann
Kawai K3 Logo
Kawai K3 Logo

Februar 1987, Wien Westbahnhof....

Ausnahmsweise möchte ich diesen Report mit einer Reiseerinnerung beginnen. Mein Bruder, sich selbst damals Sänger und Gitarrist bezeichnend und ich, aufstrebender Synthesizerfreak, machen sich mit dem Nachtzug auf den Weg. Aufregung macht sich bei uns spürbar. Zielort: Frankfurt.

Alle Jahre stellen dort namhaften und unnamhaften Firmen ihre Produkte aus. Die Ausstellungsobjekte dienen dem Zwecke der Kaufanregung und damit der Förderung des Profites der Unternehmen. Ab dem Zeitpunkt der Abreise aus Wien gehören wir nun fortan genau jener Zielgruppe an, an derer sich die Hersteller ihre Profitmaximierung sichern wollen.

Aus heutiger Sicht, moderner Reisemöglichkeiten und Zeiten des Internets, lässt sich nur schwer nachempfinden, welches Abenteuergefühl sich breit machte. Es gab weder die moderne Informationstechnologie noch die einfachen Transportmöglichkeiten von heute. Hastig, vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahn die wenigen Station zum Ausstellungszentrum. Aufgeweckt über die erotische und nicht zu überhörende Ansagestimme der Frankfurter Verkehrsbetriebe. Später die langen Rollbahnen, die Gänge entlang, zu den heiligen Hallen der begehrten Reliquien. Und dann Juhu!

Durch Intervention ergatterten wir eine Firmenkarte. Dieses besondere Ticket ermöglichte uns den Zutritt zu den Ausstellern auch an den ruhigen Tagen. An diesen Tagen war nur das fachkundige Publikum zugelassen, zu dem wir damals zweifelsohne nicht gehörten. Wo beginnt man am Besten?

Jede Minute, jede Sekunde wird genutzt, um jene begehrten Objekte zu berühren und auszuprobieren, die man vorher höchstens in Fachzeitschriften in 2D und DIN A4 bewundern dürfte. Viele dieser Instrumente schienen damals in ihrer Anschaffung unerreichbar. Hätte jemand 1987 zwanzig Jahre in der Zeit vorausschauen können und hätte er mir die heutige Realität beschrieben, ich hätte ihn für verrückt erklärt.

Die 80er waren noch jene Zeit, in der der Produktionszyklus von elektronischen Geräten nicht jenes drastische Ausmaß annahm, wie wir sie jetzt erleben. Heute kann man sicher sein, dass während des Heimtransportes eines soeben erworbenen Gerätes, bereits 2 Nachfolgegenerationen am Markt erschienen sind. Das war damals nicht so. Dies bitte nicht als Kritik verstehen, aber ein bisschen "langsamer" könnte der älteren Generation wie mir ganz gut tun ;-). Also waren auf Rolands Stand noch ein JX 10P und die Juno Serie zu sehen und Korg präsentierte noch die DW Serie. Geräte, die sich mehr als nur eine Dekade des Augenzwinkerns als aktuell bezeichnen durften.

Kawai K3 Logo
Kawai K3m Logo

Zufälligerweise stolperte ich auch über den Stand der mir bis dahin unbekannten Firma Kawai vorbei. Der Vorführer präsentierte äußerst lebendig und mit viel Enthusiasmus seine Synthesizer und Drumcomputer. Unter seinen Händen befanden sich Instrumente mit Bezeichnungen wie K3, K5 und R50 und R100. Bei dieser Art der Namensgebung wurden unfreiwillig Erinnerungen an R2D2 und C3PO wach. Obwohl der K3 bereits Anfang 1986 seinen Weg zu den Händlern gefunden hatte, wurde er ein Jahr darauf noch bei der Messe stolz präsentiert. Tja, wie gesagt, waren halt noch andere Zeiten.

Der Vortragende machte seine Arbeit so gut, dass sich der K3 irgendwie in meinen Hirnzellen mit dem Hinweis festsetzte: "Solltest du dir mal besorgen, wenn dir das nötige Kleingeld übrig bleibt." Interessanterweise begeisterte mich auf Anhieb das größere Modell K5 gar nicht so. An einem Neukauf zu einem empfohlenen Verkaufspreis von über 30.000 Schilling war damals nicht zu denken. So wurde der Synthesizer auf die "Haben - wollen" Liste gesetzt, aber gleichzeitig auch im Bereich "Nie haben werden" gesetzt.

Es brauchte einige Zeit bis dieser Traum in die Realität umgesetzt werden konnte. Erst viele Jahre später zur Panorama Produktion sollten die Aufnahmen durch den Erwerb eines gebrauchten Kawai K3 unterstützt werden. Da sag noch mal einer, ein Messebesuch sei für nichts gut…

Up

Die Eckdaten des Synthesizers

Kawai K3 Keyboard
Kawai K3 Keyboard
Kawai K3m Rack
Kawai K3m Rack

Den Synthesizer K3 gibt es in zwei Ausführungen. Als Keyboardversion mit 61 Tasten und als 19-Zollausführung. Die Tonerzeugung beider Geräte ist identisch. Nur die um die Software verarbeiteten Hartteile sind unterschiedlich. Das Instrument präsentiert sich als 6-stimmiger Synthesizer.

Kawai K3 setzt in seiner Tonerzeugung auf die damals ziemlich typischen Oszillatoren, Verstärker, Hüllkurve und LFO Soundkonstruktion. Simpel aber effektiv. Außergewöhnlich für diese Zeit war die Tatsache, dass man für jeden der 2 Oszillatoren aus 33 digitalisierten Kurzwellenformen auswählen konnte.

Im Vergleich dazu: Korgs zeitgleicher DW 6000 hatte acht und der DW 8000 sechzehn vergleichbare Wellenformen. Darüber hinaus kann über Anschlagdynamik und Aftertouch in den Sound eingreifen. Obwohl die Wellenformen digitale "Abbilder" sind, ist die nachträgliche Klangbearbeitung analog.

Hier möchte ich gerne einmal einen Auszug aus der Einleitung der Bedienungsanleitung präsentieren. Es ist immer spannend, wie "vollmundig" die Geräte an den Mann und an die Frau gebracht werden sollte.

"…Beim Kawai handelt es sich um einen Synthesizer, bei dem die hochmoderne "Waveform Sampling"-Technologie (Wellenform-Abtastung) mit umfassenden Synthesemöglichkeiten vereint wurden, um ein völlig neuartiges Verfahren der Klangerzeugung zu realisieren. Dabei wird zunächst die Wellenform einer digitalen Klangquelle einzeln aus ihren Obertonkomponenten zusammengesetzt…

"…Danach werden die Tonsignale jedes Oszillators kombiniert und passieren anschließend Filter, LFOs, Hüllkurvengeneratoren andere Schaltungen zur Klangschichtung, die meist heute nur in den technisch fortschrittlichsten analogen Synthesizer angetroffen werden. Mit der Wellenform-Abtastung lässt sich eine äußerst naturgetreue Reproduktion des Originalklanges erzielen, da diese Technik ein sehr genaues Abbild des von einem Klavier, einer Posaune, einem Elektrobass oder einem beliebigen anderem Musikinstrument erzeugten Klanges liefert…"

Also klare Sache. Das Instrument kann alles... ;-)

Up

Das Gerät von außen

Keyboard Kawai K3
Keyboard Kawai K3

Kawais Zögling fügt sich mit seinem Design ganz jener Zeit ein. Schlichtes schwarz - dunkelgrau. Die hellgrauen Folientaster mit orange-weißer Aufschrift wirken elegant und nicht aufdringlich. Das Keyboard ist mit 61 Tasten ausgestattet. Stellt man sich mit der Tastaturversion auf die Waage, so zieht einem die Erdanziehungskraft mit ganzen 12 Kilogramm mehr an. Die Rackvariante tut dies nur mit fünfeinhalb Kilogramm und hat zudem keine Folientaster sondern Drucktasten. Die Verarbeitung ist gut und hält auch dem Bühnenalltag stand.

Die Oberseite des Synthesizers wirkt, im Gegensatz zu meiner allgemeinen Studioorganisation und -situation, recht aufgeräumt. Zuerst einmal ein ungewöhnliches Bild: links neben der Tatstatur befindet sich, zur Überraschung und im Vergleich zu Konkurrenzprodukten, nur ein Rad. Auch nach genauer Untersuchung bleibt es nur ein RAD - so etwas hatte ich zuvor noch nie gesehen.

Über diesem befinden sich Volumregler sowie ein Slot für Cartridges. Daneben folgt ein großes Datawheel zur Eingabe der Werte. Ein Funktionsblock für die Masterfunktion, Editier und Programmartauswahl bildet die nächste optische Einheit. Dann folgt der gigantische Parameterblock, der entweder zur Auswahl einer der 50 Sounds oder zur Direktanwahl der Parameter dient. Ganze 51 Tasten stehen dem Anwender hier zur Verfügung. Das ist recht großzügig. Damit ersparten die Entwicklungsingenieure dem Anwender, sich mit Doppelbelegungen herumärgern zu müssen.

Kawai K3m
Kawai K3m Programmtasten

Auch das Rack bietet einen aufgeräumten Eindruck. Die Produktdesigner haben fast alle Funktionalitäten des Keyboards auf dem Frontpanel untergebracht. Einzig das Datawheel müsste Up/Down-Tasten Lösung weichen und die Beschriftung sieht aus Platzgründen ein wenig anders aus. Dafür hat man vorne den Kopfhörerausgang und einen Protect Schalter integriert. Zusätzlich steht dem Rackanwender ein eigener Button für eine Transposefunktion zur Verfügung, die es in der Keyboardvariante so nicht gibt.

Ist man auf der Soundauswahlebene, kann man bequem mit nur einem Tastendruck jeden Sound direkt ansteuern. Ist man im Edit Menü, kann man gemütlich jeden Parameter mit nur einem Klick erreichen. Die Beschriftung ist so offensichtlich, dass man die Bedienungsanleitung getrost zur Seite legen kann, sofern einem die Syntheselemente halbwegs bekannt sind. Diesbezüglich hat Kawai bei der Bedienung vergleichbarer Synthesizer, wie Korgs DW Serie oder Oberheim Matrix 6, die Nase vorne.

Edit Kawai K3 Folientasten
Kawai K3 Folientasten

Das Keyboard verwendet ähnliche Folientasten, wie sie schon beim DX7 oder Matrix 6 zum Einsatz kommen. Subjektiv für mich nicht gerade das schönste haptisches Druckerlebnis. Ich kann mir da durchaus ein erotischeres Tastgefühl vorstellen. Aber die Tasten funktionieren und mehr sollen sie ja wohl auch nicht. Besser gefällt mir da der Druckpunkt der Racktasten, die ohne der Folienausführung auskommen. Dafür muss, wie schon erwähnt, die 19 Zoll Ausgabe auf das Datawheel zur Eingabe verzichten. Stattdessen werden die Werte mit zwei plus/minus-Taster verändert. Ein im Vergleich zum Keyboard eher etwas langweiligeres Prozedere.

Ein 6-stelliges Display über dem großen Parameterblock gibt Auskunft über den Status des Gerätes. Die ersten beiden Ziffern definieren Soundnummer, die mittlere Nummerngruppe den ausgewählten Parameter und das letzte Pärchen den dazugehörigen Parameterwert. Darüber hinaus dient das Display auch für Wellenformenkreationen.

Output Kawai K3
Output Kawai K3

Die Rückseite ist schlicht, aber funktionell. Drei mal Midi lässt das Gerät problemlos mit anderen Midigeräten kommunizieren. Das Audiosignal kann man mittels 2 Klinkensteckern in Stereo abnehmen. Dazu kann man noch mit einem High/Low Pegelschalter das Ausgangssignal einstellen. Eine Klinkenbuchse steht für ein Sustainpedal zur Verfügung und eine weitere dient zum Anschließen eines Programmwechselpedals. Zum Schluss gibt es dann noch einen Schalter für den Memoryschutz (beim Rack vorne), der das versehentliche Überschreiben von Programmen verhindern soll.

Der Kopfhöreranschluss ist wie beim Rack sinnvoller weise auf der Vorderseite des Synthesizers. Dies macht unnötiges Herumfummeln und Zerkratzen der Rückseite durch nicht finden der Buchse

Up

Die Innereien

Oszillatoren

Kawai K3
Kawai K3

Der Kawai K3 besitzt pro Stimme 2 Oszillatoren, die gleich aufgebaut sind. Man kann für jeden der Oszillatoren unterschiedlich aus dem Wellenformenvorrat zugreifen. Wer nun glaubt, dass diese Wellenformen dem heutigen Verständnis von Authentizität entsprechen, der wird enttäuscht sein. Auch wenn man versucht hat, mit der Namensgebung der Wellenformenamen einen Realismus zu vermitteln, so muss man die technischen Möglichkeiten der Zeit berücksichtigen.

Die Benutzung von Speicher wie wir es heute gewohnt sind, war damals unbezahlbar und undenkbar. Daher sind diese Wellenformen nur kleinste Bruchteile von realistischen Samples. Dies ist keine Kritik, denn auch andere Geräte aus der Zeit arbeiten nicht anders. Schließlich handelt es sich bei dem K3 ja um keinen Sampler, sondern um einen Synthesizer. Die Wellenformen dienen als Ausgangsmaterial für die späteren Synthesefunktionen und dafür machen sie ihre Arbeit hervorragend. Oder vielleicht hat gerade die Unvollkommenheit dieser Wellenformen ihren eigenen Reiz, denken wir an die 8 Bit Generation des Samples wie Fairlight, die durchaus heute noch entzücken können.

Wer die Unterschiede der Wellenformen hören möchte, dem empfehle ich den Audioworkshop. Im hinteren Teil des mp.3 files werden alle Wellenformen nacheinander durchgestept.

Wellenformen des Kawai K3
Wellenformen Kawai K3

Wellenformen

  1. Grand Piano I
  2. Bell
  3. Strings
  4. E. Bass
  5. Oboe
  6. E. Piano I
  7. Organ
  8. Brass I
  9. Digital Bell
  10. Slap Bass
  11. Plucked String
  12. Classical Guitar
  13. Hammered Tine
  14. Metallic Wave
  15. Vox Humana
  16. Sharp Wave
  17. Digital Harmonics
  18. Pipe Organ
  19. Wood Bass
  20. Resonant String
  21. E. Piano II
  22. Jazz Organ
  23. Glocken
  24. Oriental Bell
  25. Harpsichord
  26. Trumpet
  27. Sax
  28. Grand Piano II
  29. Square
  30. Sawtooth
  31. Sine
  32. Programmable Wave
  33. White Noise

Neben der Auswahl der Wellenformen können die Oszillatoren in drei Fußlagen (sprich Tonhöhen) eingestellt werden. Eine Portamentofunktion ermöglicht den gleitenden Übergang von einem Ton zum nächsten. Die Tonhöhe kann noch über das Pitch Bend eingestellt werden sowie über eine automatische Tonhöhenveränderung am Anfang. Also Bezug nehmend auf Pitch kann man schon einiges machen.

Über Balance kann man das Lautstärkenverhältnis der beiden Oszillatoren zueinander einstellen. Oszillator 2 lässt sich darüber hinaus noch in Halbtonschritten und fein verstimmen.

Up


Filter

VCF Kawai K3
VCF Kawai K3

Der Filter des Kawai macht seine Sache recht gut. Der Tiefpassfilter kann in den üblich bekannten Werten wie Cut off und Resonance eingestellt werden. Darüber hinaus gibt es einen einfachen Hochpassfilter, der den Klang quasi von "oben" ausdünnt. Die Filter an sich sind doch geschmeidig und fügen sich recht gut in Arrangement ein. Sie sind keine Moog Filter, aber besser als so manch "digitaler" Filter der 90er.

Der Hauptfilter ist ein Tiefbassfilter mit typischen Cutt off- und Resonanz-Veränderungsmöglichkeit. Die Resonanz reicht bis zur Selbstoszillation, also bis zum typischen "Pfeifen" des Sounds. Wie am Soundbeispiel gut zu hören ist, führt die Auflösung der Parameterwerte in machen Bereichen zu stufenförmigen Veränderungen. Aber die Auflösung ist detailliert genug, um sie nuanciert einstellen zu können. Natürlich sind diese Stufen bei Filtermodulationen wie durch die Hüllkurve nicht zu hören.

Eine einfache ADSR Hüllkurve steuert den zeitlichen Verlauf des Filters. Darüber hinaus kann man den Filter über Keytracking, also der Auswirkung auf die Tatstur, verändern. Mittels eines einfachen Hochbassfilters kann man zusätzlich den Sound von oben ausdünnen. Insgesamt hat Kawais Filter ein wenig einen nasalen Eigencharakter, der mit anderen Synthesizer nicht so ohne gleich zusetzten ist.

Up

Hüllkurven

VCA Kawai K3
VCA Kawai K3

Die Hüllkurven entsprechen der damals typischen ADSR Ausführung. ASDR steht für Attack, Decay, Sustain und Release. Die Hüllkurven sind für Filter und Verstärker gleich.

Attack steht für das Einschwingverhalten ab dem Zeitpunkt des Tastendruckes. Sustain ist der Zeitfaktor zum Abschwingen auf den Sustainwert, der dann gehalten wird, solange die Taste gehalten wird. Bei Loslassen der Taste kommt dann der Releasewert zum Zuge und bestimmt, wie lange der Ton noch nachklingt. Über die Hüllkurven können sehr unterschiedliche Klänge erstellt werden. Sie sind auch z.B. für so genannte Filtersweeps verantwortlich.

Sehr oft gilt für die Qualität einer Hüllkurve, wie schnell sie bei der Attack anspricht. Dies ist vor allem für die Hardcorefraktion wichtig, und machte seinerzeit analoge Saurier wie z.B. den Minimoog so berühmt-berüchtigt. Nun Kawais Envelopes sind nicht die schnellsten, aber auch nicht die langsamsten.

Up


Modulationen

LFO Kawai K3
LFO Kawai K3

Dem Kawai K3 steht ein LFO zur Modulationszwecken zur Verfügung. Der LFO ist umfangreicher ausgeführt als z.B. jener der Korg Poly 61. Auch über die Anschlagdynamik und Aftertouch lässt sich sein individuelles Spiel dem Klang aufzwingen. In Sachen Modulation steht der Kawai K3 in etwa auf selbem Niveau wie seine Konkurrenten aus der Zeit. Die in dieser Reihe bereist vorgestellten Korg DW 6000 oder Roland JX8P sind ähnlich ausgeführt. Natürlich kann der K3 bezüglich Modulationen nicht mit Spezialisten wie Oberheim Matrix 6 oder auch Sequentials Prophet VS nicht mithalten.

Ungewöhnlich viele Wellenformen stehen für den LFO zur Verfügung, nämlich 7 an der Zahl. Dreieck, Sägezahn, Umgekehrter Sägezahn, Rechteckwelle, Umgekehrte Rechteckwelle, Zufallswelle und Chromatische Zufallswelle. Die Speed ist ausreichend nuanciert, um langsame oder sehr schnelle Modulationen zu ermöglichen. Im Audio Workshop kann man gut die Bandbreite der Geschwindigkeit hören. Als Modulationsziele gibt es Oszillatoren, Filter und die Lautstärke, wobei ein Delay den Einsatz des LFO verzögern kann.

Was bei der Keyboardversion ein wenig verwundert und damals durchaus zum Standard gehörte ist die Tatsache, dass der Synthesizer kein Modulationsrad besitzt. Eigentlich schade, weil die Daten des Modulationsrades über Midi durchaus verarbeitet werden können.

Kritisch angemerkt sei, dass die Werte für die Anschlagdynamik sehr gewöhnungsbedürftig, um nicht zu sagen sehr unmusikalisch, ausgefallen sind. Selbst wenn man den Kawai mit einer guten gewichteten Tastatur anspielt muss man ein langjähriger Virtuose sein um den gewünschte Dynamik effekt zu erzielen. Für die nachträgliche Editierung am Computer egal, aber man sollte nicht allzu viel Erwartungen über die Dynamiksteuerung über Tatstatur anstellen.

Up

Chorus

Der Kawai K3 hat einen Chorus implementiert, der 7 verschiedene Effektarten erzeugen kann. Dies ermöglicht ein ziemliches Anfetten der Klänge und steht dem Klangbild des Synthesizers gut zu Gesicht. Das Audiosignal sollte dann jedoch in Stereo erfolgen. Wie für Geräte aus der Zeit damals üblich, führt dies zu einem Rauschen am Ausgangsignal. Wer also klinische Reinheit wünscht, sollte lieber in ein klinisches Labor gehen. ;-) Mich haben diese Artefakte jedoch nie gestört, da sie im Arrangement im Bereich des Vernachlässigbaren liegen.

Up

Parameterliste

Display Kawai K3
Display Kawai K3

Die Editierung eines Sounds geschieht im Kawai K3 wirklich einfach. Man geht zuerst in den Edit Modus. Danach kann man sich mittels direktes Drücken der jeweiligen Parameter Taste, durch den Wulst der der Parameter wühlen. Anschließend kann man den Parameter einfach verändern. Beim Keyboard mittels Datawheel, beim Rack mittels Minus/Plus Taste. Dabei hilft das 6-stellige Display gut, weil im mittleren Display gleichzeitig der Parameter und links davon der dazugehörige Wert dargestellt werden.

Die einzelnen Parametertasten sind so gut beschrieben, dass man ohne Bedienungsanleitung programmieren kann. Auf den Tasten selbst ist die Zahl aufgedruckt. Unter diesen befindet sich das Parameterkürzel. Der erste Tastenblock mit 9 Tasten gehört den Oszillatoren. Die nächste Einheit für den Filter nimmt ebenfalls 9 Tasten in Anspruch. Gleich links darauf folgen die Hüllkurveneinheiten für Verstärker mit 5 Einstellmöglichkeiten. Auch die nächste Einheit für den LFO benutzt 6 Tasten.

Edit Kawai K3
Edit Kawai K3m

Im Vergleich zu anderen Synthesizer benötigt man zum Aufruf des Parameters nur einen Klick (beim Matrix 6 oder Korg DW z.B. derer zwei). Man mag mir jetzt Kleinkariertheit vorwerfen, diesen minimalen Unterschied hier zu erwähnen. Aber jene Musikerkollegen, die durch das versehentlich falsche Tippen über den Zahlenblock schon hunderte von falschen Parametern aufgerufen haben, werden wissen, was ich damit meine.

Man kann beim Kawai K3 jederzeit den veränderten Sound mit dem originalen vergleichen. Dazu muss man nur auf die PARA Taste drücken und man hört den originalen Wert vor der Veränderung. Dabei erlischt auch das LED über der Taste. Nochmals drücken, das LED leuchtet wieder und man bekommt wieder der veränderten Wert.

Nummer

 

Parameter Werte Was kann man einstellen
Oszillator
1 Wave 1 0 bis 33 Auswahl der verschiedenen Wellenformen
2 Range 16,8,4 Bestimmt die Tonhöhenlage der Wellenformen
3 Porta Speed 0 bis 99 Bestimmt den Effekt des Portamento Effekt, d.h. gleitende Veränderung zwischen den gedrückten Tasten
4 Balance -15 bis 15 Hier wird das Lautstärkenverhältniss der beiden Oszillatoren geregelt
5 Pitch Bend 0 bis 12 Hier wird der Effekt des Pitchbendrades eingestellt
6 Auto Bend -31 bis 31 Tonhöhenveränderung am Anfang des Klanges, minus Wert Aufwärts-, plus Werte Abwärtsbewegung des Tones.
die Geschwindigkeit des Effektes wird vom Parameter 27 geregelt
7 Wave 2 0 bis 33 Auswahl der verschiedenen Wellenformen
8 Osc 2 Coarse -24 bis 24 Regelt die abweichende Stimmung von Oszillator 1 in Ganztonschritten
9 Osz 2 Fine -10 bis 10 Verstimmt den Oszillator 2, d.h. der Sound wird fetter

Filter

10 Cutoff 0 bis 99 Bestimmt die Grenzfrequenz des Tiefbassfilters. Macht den Klang dumpfer oder heller. Wohl ein wichtiger und klassischer Eingriffparameter bei Synthesizer
11 Resonance 0 bis 31 Regelt das Ausmaß der Eckfrequenz. Bringt den Klang zum Quietschen
12 Low Cut 0 bis 31 Der klassische Filterregler zur Änderung der Grenzfrequenz des Hochpassfilters. 
13 Env 0 bis 31 Regelt die Intensität der Hüllkurve auf den Filter (Parameter 14 -18)
14 Attack 0 bis 31 Bestimmt die Einschwingzeit für die Filterhüllkurve
15 Decay 0 bis 31 Abklingzeit für die Filterhüllkurve
16 Nicht verwendet
17 Sustain 0 bis 31 Definiert den Dauerpegel der Filterhüllkurve bei gehaltener Taste
18 Release 0 bis 31

Bestimmt die Ausschwingzeit des Filters nach dem Loslassen der Taste

Verstärker
19 Level 0 bis 31 Hier wird das Gesamtvolumen eines Klanges eingestellt (natürlich unabhängig vom Volume Regler am Gerät)
20 Attack 0 bis 31 Bestimmt die Einschwingzeit der Lautstärke
21 Decay 0 bis 31 Abklingzeit für die Lautstärke
22 Nicht verwendet
23 Sustain 0 bis 31 Definiert den Dauerpegel der Lautstärke bei gehaltener Taste
24 Release 0 bis 31 Bestimmt die Ausschwingzeit der Lautstärke nach dem Loslassen der Taste
LFO
25 Shape 1 bis 7 Bestimmt die Wellenform der Modulationsquelle
1 Dreieck
2 Sägezahn
3 Umgekehrter Sägezahn
4 Rechteckwelle
5 Umgekehrte Rechteckwelle
6 Zufallswelle
7 Chromatische Zufallswelle
26 Speed 0 bis 99 Regelt die Geschwindigkeit des Modulationseffektes
27 Delay 0 bis 31 Regelt einen verzögerten Einsatz des Effektes
28 To OSC 0 bis 31 Bestimmt des Ausmaßes eines Vibratoeffekts, also die Modulation der Tonhöhe
29 To VCF 0 bis 31 Moduliert den Filter und damit die Klangfarbe
30 To VCA 0 bis 31 Moduliert die Lautstärke
Touch Sens (Anschlagdynamik und Aftertouch)
31 Velo VCF 0 bis 15 Hier wird durch die Anschlagstärke der Filter moduliert
32 Velo VCA 0 bis 15 Regelt das Verhältnis der Anschlagstärke der Tatstur und Lautstärke
33 Pres Osc Bal 0 bis 15 Hier wird durch nachträgliches Drücken der Taste das Verhältnis der Lautstärke zwischen Oszillator 1 uns 2 geregelt
34 Pres VCF 0 bis 15 Das nachträgliche Drücken der Taste ändert den Filter und damit die Klangfarbe
35 Pres VCA 0 bis 15 Das nachträgliche Drücken der Taste ändert die Lautstärke
36 Pres LFO-Osc 0 bis 15 Das nachträgliche Drücken der Taste ändert den Einfluss auf das LFO und damit den Vibrato Effekt
Tastaturhöhe
37 KB VCF -15 bis 15 Stellt den Einfluss der Tastaturhöhe auf den Filter ein. 0 bleibt die Filterfrequenz auf der ganzen Tastatur gleich.
38 KB VCA -15 bis 15 Die Tastaturhöhe hat Einfluss auf die Lautstärke
39 Chorus 0 bis 7 Fügt dem Klang verschiedene Chorus Effekte hinzu
Master wird nicht mit dem Klang mitgespeichert – Durch Aufrufen der „Master“ Taste
40 RCV CH 1 bis 16 Hier wird das Midi -Empfangssignal des Synthesizers eingestellt
41 OMNI 0/1 Bei 1 reagiert das Gerät auf allen Midikanälen, bei 0 nur auf dem auf 40 eingestellten Kanal
42 FUNC 1 bis 5 Dies ist eine Art Midi Filter. Bei 1 werden nur Tastenwerte bis hin zu 5 wo alles wird übertragen
43 PRIORI 1 bis 16 Bestimmt den Midi- Sendekanal der Synthesizers
44 EXCL 1 0,1,2,3 Ermöglicht eine Übertragung von Daten, Programmen und Wellenformen von einem K3 zu einem anderen 
45 EXCL 2 Stnd, Scop; SPIL Standard = alle Daten werden zum Midi Out weiter geleitet (Layern)
Scope = ermöglicht Split Zonen, durch die Eingrenzung der Übertragung auf Tatsturbereiche
Spillover= alle Midi Daten über die 6 Stimmern werden weiter geleitet.
46 H/I Einstieg in die Erstellung der eigenen Wellenform, Auswahl der Obertöne
47 Copy Kopierfunktion bei der Wellenformbearbeitung
48 Erase Löschfunktion bei der Wellenformbearbeitung
49 Save Kopiert den internen Speicher auf die Cartridge
50 Load Kopiert die Cartridge auf den RAM Speicher

 

Up

Midi

Masterpage Kawai K3
Master Kawai K3

Die Midiausrüstung ist ausreichend und für ein Gerät aus dieser Zeit umfangreich. Der Synthesizer kann also problemlos ins Midi Setup integriert werden.

Klar, es werden alle tastenrelevanten Mididaten verarbeitet. Dazu gehören auch Anschlagdynamik und Aftertouch. Die üblichen Modulationssachen, wie Pitchwheel und Modulationsrad gehen klar. Programmchange via Midi? Auch kein Problem. System Exklusive-Daten stehen auch auf dem Übertragungsprotokoll. Naja und noch ein paar Kleinigkeiten. Also alles da, um den Synthesizer funktionell im Setup einsetzen zu können.

Übrigens ist auch die Betriebsart Omni Mode on möglich. Dann empfängt der Synthesizer alle auf den 16 Midikanälen übertragenen Daten. Wird eher selten bis gar nicht gebraucht. Über eine Art Midifilter kann man verschiedene Stufen der Übertragungsquantität einstellen, sodass der

Synthesizer nicht mit dem ganzen Mididatenmüll überhäuft wird. Diese kann man über den Parameter 42 Func einstellen.

Ist man in der glücklichen Lage mehrere K3s zu besitzen, so können diese auch in einem ungewöhnlichen Modus betrieben werden. Scope ist eine Art Splitverfahren, auf der man verschiedene Splitzonen erstellen kann. Das kennt man von anderen Synthesizern auch. Die Spillover Betriebsart ist aber eher selten anzufinden. Diese ermöglicht die Polyphonie von zwei Kawai k3s zusammen zu führen und daraus einen 12-stimmigen Synthesizer zumachen. Ich habs nie probiert! ;-)

Up


Solo und Portamento

Solo und Portamento
Solo und Portamento

Der Synthesizer bietet frontseitig zwei offensichtliche Tasten. Porta und Mono.

Ein Klick auf den Mono verwandelt den aktuellen Sound in ein einstimmiges Instrument. Dann werden alle Stimmen zu einer vereint. Ist wie bei der Gewerkschaft. ;-) Auf jeden Fall wird der Klang dann ordentlich fett, was einem Bass oder Leadsound dann doch noch ordentlich Wumms verleiht. Wie gesagt, geht das auf Kosten der Stimmzahl. Dann ist es sense mit mehrfingrigen Spiel auf der Tastatur. Nochmaliges Klicken auf den Monoschalter ermöglicht wieder polyphones Spielen.

Der Portamentoschalter dient zum schnellen Ein- und Ausschalten des Portamentos, welches in seiner Intensität in Parameter 3 eingestellt wird.

Die beiden Schalterzustände werden übrigens mit den Programmdaten mitgespeichert. Nützlich, so muss man diese beim Programmaufruf nicht ständig betätigen.

Up

Benutzerdefinierte Wellenformen

Kawai K3
Kawai K3

Der Kawai bietet dem Anwender die Möglichkeit, auch eigene Wellenformen zu erstellen und abzuspeichern. Dazu bedient man sich der Grundsätze der additiven Synthese, (also das Gegenteil was der K3 an sich ist, nämlich ein Synthesizer mit subtraktiver Synthese) in dem man ein wenig mit den harmonischen Obertönen herumtollen darf. Aus 128 Obertönen kann man sich 32 aussuchen und sie in der Intensität einstellen. Eine meistens eher undankbare Aufgabe mit unvorhersehbaren Ausgang.

Das Erlebnis ist bei weitem nicht so spektakulär, wie zum Beispiel beim Erstellen einer Wellenform auf dem Prophet VS. Aber es ist ein nettes Feature. Da man nur zwei Plätze zum Abspeichern hat (Card und RAM), bleiben einem die großen Vergleichsmöglichkeiten aus. Die Wellenformen können aber via Sys ex Daten ausgetauscht werden.

Zur Praxis: Ich habe mit den vorhandenen 32 Wellenformen mein Auslangen gefunden und mich lieber mit anderen Parametern zur Sounderstellung beschäftigt, als an dem Herumkurbeln von Obertönen. Wie gesagt nett, aber vielleicht gibt es andere Spezialisten, die dieser Funktion mehr Bedeutung beimessen.

Up

Bedienung

Datawheel Kawai K3
Datawheel

Wie schon bei den Parametern hinlänglich beschrieben, lässt sich der Synthesizer ohne größere Vorkenntnisse und Sicht in das Handbuch programmieren, bedienen und in seinen Grundeinstellungen regeln. Einzige Voraussetzungen sind die grundlegenden Kenntnisse über den Aufbau eines Synthesizers. Also was ist ein Oszillator, was machen die Filter, und wozu sind die Hüllkurven da. Wer über diese elementaren Dinge Bescheid weiß, kann beim K3 gleich nach dem Einschalten loslegen. Etwas, das man heute von den wenigsten Synthesizern behaupten kann. Besonders hilfreich ist der Umstand, dass jeder Parameter eine eigene Taste hat.

Eine Kleinigkeit am Rande: man kann den Kawai K3 reseten, indem man die Tasten 1, 2 und 3 gleichzeitig während des Einschaltvorgang drückt. Dann werden alle Werkseinstellungen wieder aufgerufen.

Up


Verkettung - Prog up schalter

Kawai K3m Logo
Kawai K3m Logo

Über eine eigene Programmebene können maximal 31 verschiedene Sounds hintereinander programmiert werden, sodass man diese mittels eines eigenen Fußschalters abrufen kann. Dabei können Sounds der Card oder auch der internen Speicherbank Verwendung finden. Wehe dem, der die Card kurz vor der Perforemance aus dem Slot zieht und dem Keyboarder unter seinem Polster versteckt. ;-)

Diese Funktionalität ist jedoch nur für den Livebetrieb wirklich sinnvoll, wenn man die Hände während eines Programmwechsels nicht von der Tatstur nehmen möchte. Da ich den K3 nie auf der Bühne eingesetzt habe, hatte diese Funktion für mich auch keine Bedeutung.

Up

Card für Sounds und speichern

Cartridge Kawai K3
Cartridge

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass in der Gehäuseoberfläche eine eigene Öffnung für eine Cartridge vorhanden ist. Kawai war mit den Cartridges recht großzügig, sodass sie damals im Kauf des Instrumentes inbegriffen waren. Auf diesen Cartridges können nochmals 50 Programme abgespeichert werden. Das Aufrufen ist recht einfach, hierzu betätigt man einfach den Cartridge Taster und schon kann man sich durch die neuen, freigegebenen Sounds wühlen. De facto hat man so immer direkten Zugriff auf einhundert Sounds.

Es gibt übrigens Kopierfunktionen, die das Kopieren einer ganzen Bank (50 Sounds) ermöglichen. Mittels save schiebt man den Inhalt des K3 auf die Card und mittels load macht man das ganze umgekehrt. Da geht dann der Inhalt des kleinen Plastikteilchens in die Hardware des Synthesizers.

Aufpassen muss man jedoch auf die Stellung des Protectschalters. Die gibt es auf Speicherkarte und auf dem Gerät und diese müssen natürlich auf off stehen, wenn man die Daten kopiert. Das gilt selbstredend auch für das Abspeichern von soeben erstellten Sounds, die man auf der Card oder im Synth abspeichern möchte.

Up

Und wie klingt er jetzt?

Kawai K3m
Kawai K3m

Also beginnen wir mit den Bad News. Da können wir uns durchaus kurz halten. Der K3 ist kein Flächenmonster. Er ist nicht der Mega - Basssynth und auch bei den Leadklängen gibt es zweifellos bessere ihrer Gattung. Warum gefällt mir der Synthesizer trotzdem? Wenn man diese Instrumente eigenständig versteht und nicht als Klone irgendwelcher Berühmtheiten, so reiht sich der K3 in die Reihe toller Synthesizer mit Eigencharakter ein.

Irgendwo scheint er sich zwischen der DW Serie von Korg und dem Prophet VS etablieren zu wollen. Er ist weit weg von den analogen Synthesizern der Zeit. Der DW Synthesizer von Korg klingt von Haus aus ein wenig "neutraler" und damit mehr nach subtraktiven Synthesizern als der K3 - aber es geht schon in diese Richtung des DW 8000. Kawais Entwicklung hat doch immer einen gewissen charmanten Eigenklang. Natürlich fehlt dem K3 die Modulationstiefe eines Matrix 6 oder Prophet VS. Es wäre jedoch vermessen, ihn an einem Klassiker wie den von Sequential messen zu wollen.

Kawai K3
Kawai K3

Wer auf raue PPG ähnliche Klänge mit viel Eigenleben steht, der wird Kawais Zögling lieb gewinnen. Auf den Soundbeispielen ist das gut zu hören. Wir haben z.B. den K3 sehr viel auf der "Danger in dream" Produktion als PPG Klone neben dem Original eingesetzt. Ich denke, selbst Spezialisten werden es schwer haben unterscheiden zu können, wann welcher Synthesizer zum Zuge kam. Selbst Alexander und ich haben da heute so unsere Schwierigkeiten. ;-)

Darüber hinaus kam der K3 bei fast allen meinen Produktionen ab der Panorama zum Einsatz. Der K3 durfte zwar nicht als Hauptsynth brillieren, hat aber überall sein Schäufelchen dazu beigetragen. Er ist so gut, dass er aktuell als Rack im Studiosetup integriert ist. Das heißt schon was, denn schließlich sind schon viel prominentere Opfer aus dem spielbereiten Setup verbannt worden. Oder hat es etwas mit den sentimentalen Empfindungen der Frankfurter Musikmesse von anno dazumal zu tun?

Kawai K3m
Kawai K3m

Wie üblich und bei den anderen Geräten auch schon mehrmals erwähnt, taugt der Synthesizer nichts, wenn man ihn für Naturimitate einsetzten möchte. Das können aktuelle Synthesizer mit ihren PCM Wellenformen viel besser. Der K3 bleibt ein Synthesizer.

Das Klangspektrum des Instrumentes kann recht flexibel sein, obwohl es immer ein wenig einen nasalen Charakter durch die Filter beibehält. Dies ist nicht schlecht, denn damit lässt sich der Synthesizer sehr angenehm in Arrangements integrieren. Natürlich erreicht der Kawai nicht die Qualität von Synthesizer, die sich auf eine Gattung spezialisiert haben. Wer aber mal schnell so nebenbei Streicher benötigt, eine Orgel anspielen muss oder Bläsersätze von sich geben möchte, kann dies durchaus tun. Aber seine Qualitäten spielt der K3 woanders aus. Ich mag ihn einfach.

Robert Wittek
RobertWittek

Wie gesagt, wer einmal einen "Geheimtipp" und nicht gerade den "State of the Art Synthesizer" sucht, sollte mal den K3 checken. Und gerade bei den Gebrauchtmarktpreisen halte ich ihn für einen unterschätzen Synthesizer. Mal sehen, ob dieser Bericht etwas an dieser Tatsache ändert. ;-)

Autor: Robert Wittek
Dezember 2006

Wie immer Danke für das Redigieren an Cornelia Wittek

 

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Audio Workshop Kawai K3 zum Downloaden

Audio Workshop Kawai K3

Mit über 100 verschiedene Klangbeispielen!

Download Audifile, MP3 11MB Länge: 17:26min

Die Audiofiles haben aufgrund der Datenkomprimierung leichte Klangeinbußen. Die Verringerung der Klangqualität dient zur kürzeren Downloadzeit. Die Soundbeispiele wurden mit einem Kawai K3m und mit Hilfe der Cartdridges erzeugt. Es kamen externen Delays (T.C. Electronics D-two) und Reverbs (Roland SRV 330) zum Einsatz.

Bedienungsanleitung zum download

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