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Studio

 

Geschichte des Vienna Synthetic Art Studio
Geräte
Mischpult
Computer
Midi
Effektgeräte

Wie schnell die Zeit vergeht

Das Studio wurde, so wie es heute steht, vor ungefähr 15 (Stand: Ende 2014) Jahren errichtet. Das Grundprinzip ist seit meinen Anfängen mit Hardware Synthesizer, analogen Mischpult und Midi-Sequenzer am Rechner bis heute gleich geblieben. Technologische Entwicklungen über einen gewissen Zeitraum, lassen so ein Studio heute wie ein antiquiertes Museum erscheinen.

Inzwischen werden viele Produktionen ausschließlich mittels leistungsstarker Rechner realisiert und das in überzeugender Qualität. Dennoch bin ich meiner Liebe zu Hardware Synthesizern, der analogen Abmischung und altmodischen Arbeitsweise treu geblieben. Es liegt wohl an meiner Faulheit mit demselben Engagement jeder neuen technologischen Neuerung hinzugeben, wie ich es einst mit Synthesizern getan habe. So mag heute ein Blick ins Studio für manch Musikneuling wie ein Zeitsprung in eine andere Epoche sein. Für mich ist es nach wie vor ein angenehmer Platz meiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Geschichte des Studios

Mischpult Tascam M 3500
Mischpult Tascam M 3500
Studio 1989
Studio 1989
Studio 1994
Studio 1994
Studio 1997
Studio 1997
Studio 2001
Studio 2001

Das Vienna Synthetic Art Studio wurde ursprünglich, wie so viele andere Studios auch, als kleines "Homerecording" Studio in den 80ern von jemanden, der aus "Popgeneration" stammt, gegründet. Homerecording hat als Wort irgendwie einen schlechten Beigeschmack, so als klänge dies billig. Zu unrecht wie wir meinen. In dieser Zeit wurde Studiotechnik, obwohl noch immer seht teuer, erstmals auch für weniger Betuchte finanzierbar. Die ersten Gehversuche entstanden als Alternativen zum Studioproberaum der Band. Es wurden jene Gerätschaften angeschafft, die das alleinige musizieren ermöglichten. Tonerzeuger, Computer (Commodore 64) , Monomischpult mit integriertem Federhall und Verstärker waren, sehr zum Ärgernis der Nachbarn, der Anfang.

Phase 1:

Die ersten weiterführenden Gehversuche fanden so um 1987 statt, als ein erstes, richtiges Mischpult angeschafft wurde, selbstredend gebraucht. Ein Dymamix 24 Kanal Mischer. Das Pult rauschte so sehr, dass so richtig tolle Rauschunterdrücker von Crystal notwendig waren.

Später wurde, da zu wenige Kanäle zur Verfügung standen, ein Roland M 240 zur Vervielfachung der Kanäle hinzugezogen. Zur Effektabteilung gehörte das, was so Mitte der 80er "günstig" und gebraucht angeboten wurde. Ein Roland DEP 5, ein Lexicon LXP 1 sowie ein Korg DRV 2000.

Als Synthesizer kamen damals Geräte wie Korgs Poly 61, MonoPoly, Polysix und Trident, Roland JX8P, MKS 70, Oberheims Matrix6, Sequential Prophet VS, Casio FZ1, Elka Synthex zum Einsatz. Gebrauchtkauf war damals die einzige Möglichkeit, sich diese Geräte leisten zu können. Ein Atari 1040ST mit Creator ermöglichte bessere Arrangements. Ein Lernphase die bis heute nicht abgeschlossen ist.

Mit dieser Gerätekombination wurden die ersten 3 CDs "neue Welten", "Horizont" und "Panorama" produziert. Bald war der Plafond des Machbaren mit dieser Technik erreicht.

Phase 2:

Für eine bessere Produktionsbedingung wurde das Tascam M 3500 24 ST gekauft. Eine neue Studioumgebung sollte für bessere Atmosphäre sorgen. Weitere Anschaffungen im Bereich der Synthesizer sollte für Auffrischung im Bereich der Klangcollagen sorgen. Geräte wie Roland JD 800 oder Ensoniq TS 10 und andere Klangerzeuger kamen zur Unterstützung. "Millennium" entstand.

Bald wurden auch diese Kanäle zu wenig und so kam ein Behringer Pult dazu. Neue Effektgeräte sorgten für frischeren Sound. Mit Hilfe von Geräten wie Roland JP 8000 oder Kawai K5000 konnte der "Dejavu" Produktion ein neuer klanglicher Anstrich gegeben werden. In dieser Konstellation entstand auch "Emotions 1999".

Phase 3:

Ein neuerlicher Ortswechsel läutete die 3. Phase des Vienna Synthetic Art Studio ein. Vor allem Synthsaurier sollten das Studio vervollständigen. Geräte wie Sequential Prophet 5 und 10, Memorymoog, Matrix 12 und andere dieser grandiosen "Oldies" haben eine neue Heimat, in der sie auch Verwendung finden.

Ein PC mit Softwaresynthesizer wurde in das Studio integriert. Eine perfekte Symbiose von "Neuem" und "Altem" entstand.

Studiophilosophie:

Heute ist das Studio bestens ausgerüstet für diverse Projekte wie z. B. auch Filmvertonung. Die Technik ist so eingerichtet, dass jederzeit so viele Synthesizer wie möglich zum Einsatz gebracht werden können. Trotz der gewachsenen Struktur über die Jahre, war eine sorgfältige Planung für den effizienten Einsatz notwendig.

Up

Geräte

Folgende Geräte kommen heute im Vienna Synthetic Art Studio neben den Synthesizern (siehe Synthesizerliste) zum Einsatz:

  • Tascam M-3500 24 ST
  • Behringer Eurodesk MX 8000
  • Tascam DA 20 Dat Recorder
  • Panasoniv SV 3800Dat Recorder
  • Atari Mega ST 4,
  • Yamaha NS 10 M
  • Roland Octapad
  • Audio Technica 3505 Mikrofon
  • Korg SQD 1 Sequencer
  • PC 1600 Mhz, 512 MB, 60 GB Platte
  • PC 650 Mhz , 128 MB, 20 GB Platte
  • RME Hammerfall DSP PCI
  • RME Hammerfall Multiface Card
  • Steinberg Midex 8
  • UM 1 Midi Interface
  • C-Lab Unitor
Up

Mischpulte:

Tascam M-3500:

Tascam M 3500 2 ST
Tascam M 3500 2 ST
Tascam M 3500 2 ST
Tascam M 3500 2 ST
Tascam M 3500 2 ST

Das Tascam M-3500 gab es in dieser Ausführung in mehrere Versionen. Wie z.B. unter der Bezeichnung M-3700 mit Midi Mute Automation. In Ausstattung der Kanäle gab es folgende Varianten: Einmal eine mit 24 Kanälen, dann mit 32 Kanälen sowie eine 24 Kanalversion die mit 8 Stereokanälen erweitert war.

Im Vienna Synthetic Art Studio findet folgende Version Verwendung: M-3500 24 ST

Die ersten 8 Kanäle des Pultes sind in Stereo ausgelegt. Dieser Bereich hat zwar "nur" einen 3 Band Equalizer. Dennoch sind diese Kanäle prädestiniert für Stereosynthesizer. Mittels einen Schalter kann zwischen Line A und B umgeschaltet werden. Natürlich ist immer nur ein Kanal nutzbar. In dieser Sektion stehen auch die Aux Sends zur Verfügung.

Weiter geht es mit 24 Mono Kanälen. Dem Audiosignal kann mit einen 4-fach EQ mit 2 parametrischen Mitten zu Leibe gerückt werden. Die ganze Sektion ist mit 6 Effektwegen ausgestattet. Wobei Aux ½ bzw. ¾ nur alternativ genutzt werden kann. Gleichzeitig stehen demnach 4 Aux Wege zur Verfügung, was sich aber im Studioalttag bisher für mehr als ausreichend herausgestellt hat. Als sinnvoll hat sich gezeigt, 2 "gleichartige" Effekte auf die Alternativ Aux zu legen - da z.B. selten 2 Delays gleichzeitig verwendet werden. Natürlich sorgte ein Panoramaregler für die richtige Positionierung im Links-Rechts-Bereich.

Über den 24 Kanälen liegen noch sehr einfach gehaltene 24 Inline Kanäle. Die EQ bzw. Aux Sektion ist immer nur für eine der ausgewählten Kanäle mittels des Flip-Schalter benutzbar, also nicht teilbar. Natürlich ist das Signal im Panorama regelbar.

Das geniale an diesen Inline Kanälen sind die eigenen Laustärkenfader. Sie ermöglichen eine tolle Übersicht über den Signalfluss dieser Kanäle. Geräte, die also eigene Effektgeräte besitzen, die Aux oder den EQ nicht brauchen, können dort sehr gut und übersichtlich geregelt werden. Eine Tolle Einrichtung des Pultes.

Insgesamt ergeben sich 68 gleichzeitig benutzbare Kanäle (wenn man die Stereokanäle auch mit 2 berechnet), wenn man die Inline Kanäle zum Mix missbraucht. Dies ist doch eine stattliche Anzahl und ermöglicht ein sehr flexibles Arbeiten in einem Studio mit so vielen Geräten.

Natürlich gibt es noch 8 Subgruppen, diverse Effectreturns, Kopfhörerausgänge u.s.w.

Das Pult klingt sehr ausgewogen und wurde oft bei Technoproduktionen verwendet.


Behringer Eurodesk MX 8000
Behringer Eurodesk MX 8000

Behringer Eurodesk MX 8000

Das Eurodesk ist etwas einfacher gestrickt als das Tascam. Es ist ein 24 Inline Pult. Es steht ein 4-fach EQ mit zwei parametrischen Mitten zur Verfügung. 6 Aux Wege führen zu den Effektgeräten. Diese müssen wie im 3500 aber geswitcht werden, sodass 4 gleichzeitig zur Verfügung stehen.

Die Inline Kanäle haben einen eigenen, kleinen 2-fach EQ und sind im Panorama regelbar. Über einen Schalter kann der "große" EQ mir dem "kleinen" EQ umgeschaltet werden.

Genial ist die Durchschleifmöglichkeit der Aux bzw. Subgruppen, was ein gemeinsames Arbeiten an beiden Pulten gleichzeitig ermöglicht.

Das Pult funktioniert bestens und ist für seine Preisklasse ein echter Renner. Der Nachfolger (9000) ist nach wie vor im Handel zu erwerben.

Up

Computer:

Atari 1040 ST
Atari 1040 ST

Der PC ist ein betagter Rechner aus den frühen Tagen des Millenniums. Obwohl auch einige alte aber dennoch gute Plugs Ins zur Verfügung stünden, wird der Rechner momentan ausschließlich als Sequencer mittels einer alten Cubase Version betrieben. Heute ist der Computer natürlich veraltet, funktioniert aber trotzdem noch prima. Ich sehe daher keinen Grund diesen zu ersetzten, solange die Funktionsweise meine kreative Arbeit fördert und befriedigt.

Als Midi Interface fungiert das Steinberg Midex 8, welches mit seinen acht Ausgängen ein extrem flexibles und umfangreiches Midirouting ermöglicht. Dies brauche ich auch, weil die Hardware Synthesizer möglichst timinggenau angesteuert werden wollen. Die gleichzeitige Nutzung von 128 Midikanälen sollte auch dem komplexesten Studiosystem reichen.

Up

Midi:

Korg KMP 68
Korg KMP 68
Kawai MAV 8
Kawai MAV 8
Midiman Thru 1X4
Midiman Thru 1X4
Philip Rees V3
Philip Rees V3
Roland MPU 103
Roland MPU 103
Doepfer MCV 1
Doepfer MCV 1
Kabelsalat
Kabelsalat

Zu dem Thema Midi und Timing gibt es wohl hunderte von Expertisen und genau so viele verschiedene Meinungen - was denn nun richtig und besser zu machen sei. Nun, da wir keine Wissenschaftler sind, können uns da halt nur auf unser einziges Messinstrument verlassen: unser Ohr. Was in der Debatte zum Thema "Midi" oft vergessen wird ist, dass die Tonerzeuger (Synthesizer, Expander) ein oftmals viel trägeres Ansprechverhalten an den Tag legen als die Übertragungszeit der Mididaten benötigt. Ganz legendär sind manche Roland Synthesizer aus den 80ern, bei denen beim Drücken eines Akkordes ein richtiges schönes Arpreggio erklingt.

Natürlich muss es oberstes Gebot sein, die Midileitungen durch geschicktes Verkabeln so "kurz" wie möglich zu halten. Das kann durch verschiedene Midiswitch- und Thruboxen erreicht werden. Im Vienna Synthetic Art Studio kommen dabei folgende Midi- Boxen zum Einsatz:

Korg KMP 68:

Eine durch Drehregler sehr übersichtliche 19 Zoll Thru Box, die 6 Eingangsignale auf 8 Ausgangsignale routet. Keine Speicherplätze. Ist aber wegen der Übersichtlichkeit auch nicht notwendig. Das KMP 68 ist seit Anbeginn im Studio im Einsatz und hat seinen Dienst niemals versagt. Schön auch die vier Midi Anschlüsse vorne (je 2 In und Thru) fürs flexible Verkabeln. Diese verhindert lästiges hinters Rack krabbeln wenn man mal etwas kurz ausprobieren möchte.

Kawai MAV 8:

Konzeptionell sehr ähnlich dem Korg hat es anstatt der Drehregler, Schalter mit 4 Eingangsignale und 8 Ausgangswege. Weiters funktionell: eine Off Stellung der Schalter. Das MAV 8 hat ebenfalls kein Speicher, welcher hier aber wahrlich auch nicht benötigt wird. Ebenso sind zwei Midi Anschlüsse auf der Rackvorderseite vorhanden.

Midiman Thru 1x4:

Eine kleine, handliche Box, die das einkommende Midisignal auf 4 aufsplittet. Da kann man nichts einstellen, aber auch nichts falsch machen. Stromversorgung erfolgt über externes Netzteil.

Philip Rees V3:

Genauso konzipiert wie Midiman nur 1 auf 3. Leider benötigt das Gerät eine Batterie für den Betrieb. Nicht nett für die Umwelt.

Roland MPU 103:

Das Roland Midi wird zur Ansteuerung des Memorymoog verwendet, welcher sich immer im Multomode befindet. Ein sehr einfach zu bedienendes und zuverlässiges Gerät, mit zwei Drehregler zur Einstellung der 16 Midikanäle, sowie zwei Schalter zur Funktionseinstellung. Strom durch Netzgerät. Ein wenig unhandlich ist das Halbzollformat.

Doepfer MCV 1:

Mit diesem Gerät wird der Korg Monopoly in das Midisystem eingebunden. Sehr schlicht und einfach gehalten, macht seine Aufgabe jedoch gut. Ein Midi In sowie Thru Stecker. Zum Ansteuern des Analogsynthesizers ein Trigger, sowie ein CV Ausgang. Energieversorgung - externes Netzteil. Zum Einstellen am Gerät gibt es überhaupt keine Regler. Zur Auswahl der Midikanäle muss man die Lerntaste drücken und ein Midisignal des gewünschten Kanal vom Sequenzer schicken. Für Anfänger eine etwas komplizierte Vorgangsweise. Gewöhnungsbedürftig auch das sehr eigenwillige Format des kleinen, schwarzen Kästchen, das so gar nicht auf irgendeinem Platz vernünftig liegen bleiben will.

Verkabelung:

Grundsätzlich schauen wir, dass die Midileitung so kurz wie möglich gehalten wird, was aufgrund der Vielzahl der Geräte eine genau Planung verlangt. Maximal werden 3 Synthesizer hinter einander an die Thru Leitungen der Geräte gehängt. Das verlangt eine genaue Einteilung der Midileitungen am Sequenzer in Bezug zu der gelegten Verkabelung.
Wirklich verrückt machen aber jene Synthesizer, die keine Thru Buchsen auf ihren Geräten anbieten. (wie z.B. Clavias Nordlead, Acces Virus) Das müsste heute wohl wirklich nicht mehr sein. Eine Thru Buchse würde die Geräte nicht sonderlich verteuern. Dieser negative Umstand bedeutet, dass diese Geräte am Ende der Midikette hängen müssen.

Im Laufe der Jahre ist das Midinetz natürlich gewachsen und manchmal wird hier gestoppelt oder dort improvisiert. Dennoch hilft eine solide Midiverkabelung beim schnellen Studioablauf.

Anbei ein paar Sheets aus unterschiedlichen Zeiten, in denen sichtbar ist wie das Netzwerk gewachsen ist.

Up

Effektgeräte:

Im Studio kommen folgende Effektgeräte zur Anwendung:

Dynacord TAM 19
Dynacord TAM 19
Ibanez SDR 1000+
Ibanez SDR 1000+
Korg DRV 2000
Korg DRV 2000
Korg DVP 1
Korg DVP 1
Korg SDE 1000
Korg SDE 1000
Lexicon LXP 1
Lexicon LXP 1
Roland SRV 2000
Roland SRV 2000
Roland DEP 5
Roland DEP 5
Roland SRV 330
Roland RV 330
TC Electronic D Two
T.C. Electronic D Two
Yamaha SPX 90 II
Yamaha SPX 90 II

Die Aux Sends des Tascam werden durch das Behringer Pult durchgeschleift, sodass beide Pulte mit ihren Aux Sends die gleichen Effektgeräte ansteuern. Ein wichtiger Punkt, um ein gemeinsames und ausgewogenes Gesamtbild (Raumanteile, Delays u.s.w.) bei der Aufnahme zu erhalten.

Das Dynacord TAM 19 ist ein Flanger, Chorus mit dem typischen Design aus den 80ern. Es ist enorm flexibler bei seinen Einstellungsmöglichkeit. Jeder regelbare Parameter hat einen eigenen Regler. Die Synchronisations- und Modulationsmöglichkeiten des TAM 19 sind sehr gut und umfangreich. Trotz des Kultstatus, welches das Gerät in manchen Kreisen heute hat, wird es zur Zeit im Synthetic Art Studio kaum noch eingesetzt. Vorrangig ist der TAM 19 auf den Wittek Produktionen "Panorama" und "Millennium" zu hören.

Das Ibanez SDR 1000+ hat einen sehr angenehmen, ja fast unauffälligen Hall. Vor allem längere, seidige Raumanteile kommen vom SDR1000+ gut rüber. Die Programmierung ist recht einfach. Mit den 30 Presets lässt sich gut arbeiten. Meist sind nur Feinjustierungen nötig.

Das Korg DRV 2000 wurde vor allem aufgrund Mangels eines Delays in der ersten Wittek Produktionen als Digital Delay "missbraucht" und hat seine Arbeit bis zur Anschaffung eines D-two sehr brav gemacht. Da das Gerät Mitte der 80er eher im unteren Preissegment angesiedelt war, sind seine Reverbs auch so bewerten. Obwohl kleinere Raumanteile für Drums oder Bass er ganz gut zu meistern versteht. Eingesetzt wurde das DRV vor allem bei "Neue Welten" (damals waren die Delays noch nicht mit dem Timing synchronisiert) "Horizont" sowie "Panorama".

Der Korg DVP1 ist ein Vocoder und ist aufgrund seiner integrierten Tonerzeugung sehr einfach zu bedienen. Im typischen Korgdesign Mitte der 80er (Korg DW 6000 und 8000) sind die Parameter durch das Aufrufen der jeweiligen Nummerparameter editierbar. Am Anfang ein wenig mühselig - aber wenn man mit dieser Art der Editierung aufgewachsen ist, kommt man ganz gut zurecht damit.

Die Presets helfen auch einem "Vocoder- Neuling", weil man sich nicht um das "Trägersignal" kümmern muss. Mikro an - und schon hat man die lustigsten Micky Maus Stimmen. So macht das Spaß!

Das Korg SDE 1000 ist ein auf Delay spezialisiertes Gerät. Es ist Mitte der 80er herausgekommen und kommt aus der selben Designer-Werkstatt aus der auch der DEP 5 stammt. Das Gerät ist Mono, also für heutige Verhältnisse ein wenig unspektakulär. Dennoch eine total witzige Funktion, mittels der man mit nur einen Knopfdruck die Delayzeit verdoppeln kann. Diese sind natürlich in Millisekunden einstellbar. Wenn man das Delay ein wenig im Panorama herumschwirren lässt, auch heute noch ein überzeugender Effekt, obwohl es natürlich jetzt schon Besseres gibt. Mir gefällt es und er kommt bis heute bei den Produktionen zum Einsatz.

Das Lexicon LXP 1 war so zweite Hälfte der 80 so was wie der "teure" Hall für Arme. Na ja, auch ich hab mich damals von diesem Hype anstecken lassen. Der LXP 1 hat keine Speicher, sondern die verschiedenen Effekttypen werden mittels eines Switches ausgewählt. Diese wiederum können mit zwei Reglern (Delay und Decay) bearbeitet werden. Einmal ausgeschalten, müssen die Einstellungen wieder vorgenommen werden.
Ich durfte niemals mit einen dieser teuren Lexicon arbeiten, habe daher auch keine Referenzmöglichkeit - hoffe und glaube aber dennoch, dass die teuren Lexicon doch um einiges besser klingen müssten.

Sorry, liebe Lexicon Fangemeinde, aber ich kann mich den Hype um den LXP 1 und seinem tollen, natürlichen Klang nicht ganz anschließen - vielleicht liegt es auch am Unvermögen des Hörens ;-). Habe dem kleinen Kästchen nicht wirklich angenehme, lange Reverbs entlocken können. Ich denke, dass es ganz subjektiv gesehen damals viel besser klingende Reverbs gab. Nun ja, gekauft kam es natürlich zum Einsatz - aber vor allem für kleinere Raumanteile. So wurden vor allem die Drums von "Neue Welten, "Panorama" bis hin zur "Dejavu" mit dem "edlen" Lexicon veredelt.

Ganz andres als der LXP 1 sind da schon die beiden Roland Reverbs aus den 80ern. Roland SRV 2000 sowie DEP 5. Roland hat es irgendwie geschafft, einen sehr angenehmen Sound zu entwickeln, welcher im Arrangement nie auffällig wirkt. Obwohl nicht immer natürlich, haben die Reverbs, vor allem die längeren, etwas sehr reizvolles an sich. Das SRV 2000 ist von der Bedienung etwas einfacher als das DEP 5, obwohl beide Geräte sehr intuitiv bedienbar sind.

Das SRV, über 6 Tippschalter, die sofort auf dem Display sichtbar sind. Beim DEP 5, über einen Algorithmus Regler, sowie 6 weiteren Drehregler zum editieren. Beide haben Speicherplätze. Das DEP 5 ist in allen Wittek Produktionen zu hören. Natürlich ist das Soundempfinden immer subjektiv, aber Roland hat definitiv die angenehmsten, langen Reverbs (natürlich nur von Geräten, die ich kenne ;-) )

Roland SRV 330 ist bereits ein oder zwei Generationen später einzuordnen. Vom werbeeffektiven 3D-Sound (mit der Aufschrift "Dimensional Space Reverb" ;-) ) hab ich zwar noch nicht viel mitbekommen, dennoch erzeugt der SRV 330 wundervolle Reverbs; aber auch andere Effekte gehören zum Repertoire. Ein insgesamt sehr angenehmer Zeitgenosse im Studio, der seit dem Einsatz auf der "Dejavu" Produktion die Mitwirkenden nicht enttäuscht hat. Vor allem lange Reverbs (à la "in welcher Kirche bin ich denn heut´?") gehören zu den Spezialitäten des Gerätes, obwohl man das DRV 330 schon auch als Allrounder bezeichnen darf. Die Bedienung ist nicht so einfach, weil über ein Drehrad die verschiedenen Parameter "angedreht" werden müssen, bevor sie verändert werden können. Dafür entschädigen aber die vielen und repräsentativen Presets.

Seit dem ich das T.C. Electronic D Two gehört habe, ist das DRV2000 arbeitslos geworden. Was soll man dazu sagen? Für mich ein Meister des Delays. Das Gerät erzeugt Delayvarianten, die man sich in den kühlsten Traumen nicht vorstellen kann. Wirklich Programmieren (obwohl man es könnte) ist aufgrund der Komplexität der Einstellungen fast nicht nötig. Die vielen, gespeicherten Effekte helfen darüber hinweg. Besonders schön - die Delayzeit lässt sich synchronisieren, per Tap steuern oder mittels Rad einfach in BPM oder Millisekunden einstellen. Alle nachfolgenden Parameter gehorchen den Eingaben aufs Wort. Einfacher geht's nicht mehr.

Yamaha SPX90II. Ich geb's gleich mal am Anfang zu. Ich war nie ein großer Fan von Yamaha Reverbs. So toll Yamaha Geräte in anderen Bereichen gebaut hat, bei Reverbs war die Konkurrenz für meinen Geschmack immer ein Stückchen besser (zumindest damals). Auch das SPX 90 ist im typischen Mitte 80er Design. Sollte so etwas wie eine ich-kann-alles-und-gleichzeitig-Ding sein. Wenn man natürliche Reverbs sucht, ist das SPX 90 falsch. Dazu scheppert es für meinen Geschmack zu viel. Das gleiche Scheppern das mich auch bei den Yamaha Effekten des SY77 gestört hat. Wenn man aber mal einen Effekt da oder dort braucht, kann er ganz nützlich sein. Einstellung über Aufrufen der Parameter durch die "Pfeile". Hat genug Presets. Vielleicht sollte ich mich doch mehr damit beschäftigen.

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