|
John
Bowen - Solaris
|
Der Viktor mit
dem Vektor
Selten war ich über einen Neuzugang bei synthesizer.at
so gespannt, wie dieser Tage. Als bekennender Anhänger
vom Prophet VS und
der Korg Wavestation
- beide mit Vektorsynthese wurden hier in Reports ja bereits
ausführlich beschrieben - ist die Spannung natürlich
groß, wenn der Hauptverantwortliche der vorhin genannten
Instrumente ein neuen Synthesizer designt. John Bowen der
maßgeblich seine Finger beim Prophet 5 der Wavestation
und dem Prophet VS im Spiel hatte, brachte nach jahrelanger
Entwicklungsarbeit und Ankündigungen sein neues Baby
zu Welt: Den Solaris. Kann der Solaris die großen Erwartungen
erfüllen und in die vektorianischen Fußstapfen
seiner ehrenwerten Vorgänger schlüpfen? Eher durch
einen Zufall hatte sich ein Solaris im meine Gefilde verirrt,
und bereitet mir seit dem schöne Dejavus aus meinen jungen
Keyboarder-Tagen. Daran möchte ich euch gerne teilhaben
lassen:
|
Solaris
Vektor Stick
|
Hier mal ein kurzer Einblick der ersten Wochen, die ich mit
dem Instrument arbeiten durfte, ohne jedoch dies als klassischen
Synthesizer Report mit viel Tipps und Tricks verstanden zu
wissen. Dafür ist meine Erfahrung doch zu jungfernhaft,
aber die Freude umso größer meine Finger an das
den Synthesizer gelegt zu haben.
Solaris in der Unendlichkeit des Webs
Im
Web gibt es ja bereits einige Demos und John Bowens Instrumentenpräsentationen,
sowie ein paar Turtorials. Youtube-Freaks werden sicher schon
fündig geworden sein. Man kann ganz gut einen ersten Eindruck
über den Synthesizer gewinnen, möchte aber gleichzeitig vorausschicken:
wirklich repräsentativ sind diese Klangdemos nicht. Denn noch
selten habe ich einen Synthesizer mit einer derart schlechten
Werks-Preset Ausbeute im Verhältnis zu den klanglichen Möglichkeiten
in die Finger bekommen. Man kann diesen Kritikpunkt aber auch
etwas Positives abgewinnen.
|
Solaris
Ribbon Controller
|
Das
Instrument schreit förmlich danach, sich damit zu beschäftigen
und an den Drehregler zu fummeln. Begeht man den Fehler und
unterlässt dies, könnte man unter Umständen an den eher lieblos
programmierten Presets verhungern. Der Solaris ist ultimativ
keine Preset Schleuder. Wobei hier auch erwähnt werden sollte,
dass John Bowen nach Registrierung den Zugang zu Sounds anderer
User offeriert, welche ich bis dato nicht in Anspruch genommen
habe, und daher auch kein Urteil über deren Qualität abgeben
kann.
An
dieser Stelle möchte ich auf die beiden exzellenten deutschsprachen
Berichte von amazona.de
und greatsynthesizers.com
verweisen, die fachkundiges Hintergrundwissen vermitteln und
auch fantastische Soundbeispiele von Theo Bloderer liefern.
Kompliziert oder
einfach nur komplex?
|
Solaris
Logo
|
Die Solaris Klangerzeugung ist komplex - sehr komplex, und
manchmal auch kompliziert, aber nicht immer. Ohne Vorkenntnisse
über Grundsätze der synthetischen Klangerzeugung
macht es einem der Solaris anfänglich nicht leicht, gemeinsam
auf Hochzeitsreise mit ihm zu gehen. Dies trotz der durchaus
durchdachten und intuitiven Benutzerführung, an der es
nichts zu bemängeln gibt. Das ist wohl der Preis für
die schier unglaubliche Anzahl an Parameter, die dem Soundtüftler
zur Klangmanipulation zur Verfügung stehen.
Leider hilft das sogar deutschsprachige aber recht kurz gehaltene
Manual oft nicht weiter. Für Burlis von nebenan, die
kurz mal eine Orgel spielen wollen wird der Solaris unter
Umständen zur Frustfalle. Doch wer gibt in Zeiten von
Plug Ins und Billigsynthesizer mehr als 3.500 Euro Neupreis
für ein Instrument aus? Man kann also davon ausgehen,
dass die Käuferschicht des Solaris schon in Vollbesitz
ihrer geistigen Fähigkeiten ist und weiß was sie
tut, wenn sie dreieinhalbtausend Euronauten auf den Tisch
blättert, um sich ein neues Möbelstück mit
Dioden im Innenleben ins Wohnzimmer zu stellen.
|
|
Aus dem Karton
|
John
Bowen Solaris
|
Zunächst einmal ist der Synthesizer richtig schick aber
auch robust. Aus dem Karton gepellt hält man ein massives
15 Kilogramm schweres Metalldrumm mit edlen Holzseitenteilen
in der Hand. Mir gefällt die weiße Version ein
bisschen besser. Vermutlich ist es aber genau wie bei der
Schokolade eine Geschmacksfrage, ob man nun der dunklen oder
eben der hellen Ausführung den Vorzug geben mag.
Einmal ausgepackt eröffnet sich ein wunderschön
und solide verarbeitetes Instrument. Die vielen Regler mit
den Displays beleben gute alte Zeiten und nicht zufällig
werden ein wenig Erinnerungen an den Oberheim Matrix 12 wach,
wirft man einen ersten eiligen Blick auf die Bedienoberfläche.
Ein Grafik Display im Zentrum und fünf Text Display geben
Auskunft darüber, was im Instrument gerade so vor sich
geht. Jedem Text Display sind fünf Endlos Drehregler
zugeordnet. Das Grafik Display hat zehn Drehregler verpasst
bekommen. Mit den verschiedenen Buttons über den Displays
ruft man die Funktionen wie Oszillator, Filter, LFOs u.s.w.
auf. Dazu hat jeder einzelne "Baugruppe" im Synthesizer
einen einzelnen Button. Also jeder einzelner der vier Oszillatoren,
vier LFOs, vier Filter, oder sechs Hüllkurven und so
weiter und so fort. Mit den links der Displays liegenden Buttons
"blättert" man die jeweiligen Funktionsebenen
durch und ruft die Modulationen auf. Mit den Endlosdrehreglern
darunter greift man dann in die verschiedenen Parameter ein.
|
Grafik
Display
|
Der zuletzt manipulierte Parameter wird auch im Grafikdisplay
mit kompletten Namen dargestellt. Mit dem Jogwheel kann man
wesentlich feinfühliger navigieren. Für die Live
Performance kann man fünf Encodern unter dem Grafik Display
individuell wichtige Parameter zum direkten Eingriff zuordnen.
Insgesamt durchschaut man das prinzipielle Handling sehr schnell.
Der Zugang zu den Parametern ist wirklich gut gelöst.
Dafür kann man dem Solaris wirklich die Bestnote ausstellen.
Sehr intuitiv!
|
Preset
Auswahl
|
Rechts am Bedienfeld befinden sich eine 10er Tastatur sowie
die Funktionen für Preset, Exit, FX Bypass, Store, Compare
und UNDO die irgendwie selbsterklärend sind. Daneben
ist noch ein großes Eingabe-Rad, Up Down Taster sowie
eine Bestätigungstaste platziert. Die Presets kann man
auf vier verschiedene Arten aufrufen:
- Entweder durch direkte Nummerneingabe am Zahlenfeld, sofern
man die Presetnummer auswendig im Kopf hat und bestätigt
anschließend mit der Enter-Eingabe.
- Durch Scrollen am Wheel und nachträglicher Entereingabe.
- durch die Up and Downtaste, wobei hier der Sound auch
ohne dem Enter Befehl aktiviert wird.
- Durch einem Drehregler unter dem Grafikdiplay.
|
Solaris
Jogwheel
|
Die Soundumschaltung via Jogshuttel regiert ein bisschen
träge und es wäre auch komfortabler würde diese
ohne dem Enterbefehl auskommen. Das funktioniert bei anderen
modernen Synthesizern runder und schneller, aber natürlich
ist das hier jetzt meckern auf hohem Niveau.
Der Speichervorgang ist simpel und erlaubt ein Vorhören
des zu überschreibenden Programms. Die eigene Namensvergabe
funktioniert mit dem Jogwheel auch prima. Es gibt auch die
Möglichkeit die Sounds zwei Kategorien zuzuordnen, was
ich persönlich bei nur zwei Kategorien ein bisschen witzlos
finde. Laut dem Manual soll aber an einer Kategorie Erweiterung
gearbeitet werden.
|
Solaris
Joystick und Wheels
|
Links über den Rädern befinden sich die Performance
Taster wie Assign 1 und 2, die Oktaven Umschalte Taster, Unsion,
Seq On, Arp On, Hold und Tempo. An Spielhilfen stehen selbstredend
eine fünf oktavigeTastatur mit Anschlagdynamik und Aftertouch
zur Verfügung. Sie lässt sich sehr angenehm und
nuanciert spielen. Vor allem das feinfühlige spielen
mit dem Aftertouch macht echt Freude, was aber auch mit der
unglaublichen Soundmöglichkeiten zu tun hat. Oberhalb
der Tastatur gibt einen über fast das ganze Keyboard
sich breit machenden übermächtigen Ribboncontroller.
Ich muss gestehen: ich bin nicht gerade der übermäßige
rubbler bei meiner Performance, aber der Eine oder Andere
wird vermutlich große Freude an dem Spiel mit dem Gummi
haben. Wie wir es von den meisten andere Keyboards gewohnt
sind, befinden sich links die beiden Räder für Pitchbend
und Modulationen und dann:Tatarataaaa! Der Vektor Stick!
Jawoll. Ich liebe dieses Ding einfach - Aus! Schluß!
Basta! Eigentlich ist es unverständlich, warum nicht
viel mehr Instrumente auf dieses geniale Klangverbiegungstool
zurückgreifen. Retrospektiv betrachtet sind nicht umsonst
der Prophet VS und die Wavestation meine "Lieblinge"
- obwohl diese ja nicht die einzigen Vektorvertreter ihrer
Zunft sind siehe u.a. Yamhas SY22 oder Korgs Oasys. Jetzt
wo ich darüber sinniere fällt mir auch auf, dass
ich z.B. im Software Bereich auch gerne den "Cube"
verwende, der auf einen Mix aus additiver Synthese mit Vektorsteuerung
zurückgreift.
Auf das Hinterteil
geschaut
|
Solaris
|
An Anschlüssen ist alles vorhanden was man braucht.
Verschiedene Audioausgänge in analoger aber auch digitaler
Form, Midi Buchsen, Kopfhörerausgang, ein USB Anschluss,
Pedalanschlüsse und auch vier Audio Eingänge. Ich
habe schon öfter in diversen Foren gelesen, dass externe
Netzteile insgesamt, und so auch beim Solaris nicht so beliebt
seien. Mir persönlich machen diese gar nichts. Ich finde
die Lösungen sogar praktisch bei technischen Problemen
mit dem Netzteil. Wenn ich z.B. über das legendäre
Netzteilbrummen des Prophet VS sinniere, bin ich über
diese Lösung sogar erfreut.
Nun habe ich es bis jetzt geschafft noch kein einziges Wort
über die Tonerzeugung zu verlieren. Das Highlight schlechthin
im Solaris. Insgesamt ist die Klangerzeugung so komplex, dass
ich hier nur einen Anriss geben kann und möchte. Grundsätzlich
können die Bauteile innerhalb der Tonerzeugung flexibel
verschaltet werden, sodass man es sich fast wie ein Modularsystem
vorstellen darf. Diese extreme Flexibilität hat aber
auch ihren Preis und kann selbst bei geübten Anwendern
schon mal zur Verwirrung führen. Doch das macht nichts,
denn die durchdachte Benutzerführung holt einem schnell
aus verlaufenen Irrwegen wieder heraus.
Zum guten Ton
|
Solaris
Oszillatoren
|
Die Basis der Tonerzeugung bilden die Oszillatoren, von denen
es im Solaris vier in gleicher Ausführung gibt. Dass
die Oszillatoren extrem gestimmt, verbogen, moduliert, malträtiert,
gekitzelt und gefoltert werden können, davon kann der/die
geneigte AnwederIn ausgehen. Eine Besonderheit ist dabei die
Wellenformauswahl. Denn bei dieser darf sich der Sounddesigner
so richtig austoben.
Zunächst kann man einen Multimode Oszillator mit den
typischen virtuellen Standardwellenformen Sinus, Sägezahn,
Pulsweite und ein paar Mischformen daraus, sowie eine Supersägezahnwellenform
- eine besondere Form eines verstimmten Sägezahnsauswählen.
Eine ähnliche Supersaw kennen wir ja auch von anderen
virtuell- anaolgen wir z.B. dem Roland
JP 8000. Des weiteren kann man sich aus den originalen
PPG Wavetables bedienen - wie ich meine, eines der Highlights
des Solaris .
Über die CEM Wellenformen wird versucht den klassischen
Sequential Circuits Synthesizer zu imitieren. Auch Minimoog
Wellenform - Imitate sind an Board. Darüber hinaus hat
man den Solaris auch noch die kurzzyklischen Prophet VS Wellenformen
verpasst.
|
Solaris
Flash Card
|
Und zu guter Letzt könnte man auf eigene Samples zurückgreifen,
deren Import ich aber nicht getestet habe. Ich denke aber
man sollte sich hier nicht einen klassischen Sampler vorstellen,
denn die Samples werden über Speichersystem auf der Comapct
Flashkarte abgelegt. Wie gesagt, ich würde Mumpitz erzählen,
würde ich auf die Samplefuntkion im Detail eingehen.
Gehen wir also davon aus, dass sich Samplefetzen in die Tonerzeugung
integrieren und bearbeiten lassen.
Natürlich ersetzen die Wellenformimitate noch keinen
Minimoog, Prophet 5, Oberheim, PPG oder Prophet VS, welche
für die Nachbearbeitung ja wichtige andere Bausteine
für den Endklang haben. Die Wellenformen sind eine Basis,
im Falle des Solaris sogar eine außerordentlich gute
Basis. Denn ich habe es ja schon anklingen lassen. Alleine
die Mischung aus den PPG und den Prophet VS Wellenformen find
ich wirklich klasse. Schon dieser Mix ist wirklich abgefahren.
Dabei kann jeder Oszillator einzeln viermal von unzähligen
Modulationsquellen moduliert werden. Will man also die Pfade
eines klassisch aufgebauten subtraktiven Synthesizers verlassen,
stehen bereits bei den Oszillatoreneinstellungen mächtige
Werkzeuge zur Verfügung.
Im Kreis gedreht
|
Solaris
Rotoren
|
In der selben Baugruppe wie die Oszillatoren befindet sich
eine neue Innovation von John Bowen: Die beiden "Rotoren".
Sie besitzen jeweils vier Eingänge und verschieden Klangquellen
(nicht nur die Oszillatoren) welche sich im "Kreis"
drehen lassen. Natürlich kann auch dieses bunte Treiben
wieder wie verrückt moduliert werden. An die Funktionsweise
der Rotoren musste ich mich mal gewöhnen, da sie nicht
meinen alltäglichen Programmiergewohnheiten früherer
Synthesizer entspricht. Sie bringen viel Leben und abartiges
Zeugs in den Klang. Zwar nicht immer berechenbar, aber wer
will schon alles im Leben berechnen. Eine belebende neue Bereicherung.
Der Whiskymixer mixt
den Whisky - oder mixt vier Whisky
|
Solaris
Mixer eins bis vier
|
Die nächste Sektion ist der Mixer - aber nicht jener
von der Bar nebenan. Im Solaris stehen ebenfalls vier verschiedene
Mixer mit jeweils vier zuordenbaren Eingängen zur Verfügung.
Alle Eingänge sind frei und flexibel routbar wobei man
nicht nur die Oszillatoren sondern z.B. auch die Rotoren oder
die Vektoren, oder anderes Zeugs in den Mixer schicken kann
um die Zutaten für seinen Whisky zu brauen. Man muss
dabei nicht alle vier Mixerkanäle gleichzeitig benutzten
und schon gar nicht alle vier Mixer. Wie es einem beliebt
könnte man also OSC1, OSC2, OSC3 und OSC 4 in einen Mixer
allein routen. Oder auch OSC1, OSC1, OSC2 und OSC 2 oder auch
OSC1, OSC1, OSC1 und OSC 1 oder gar nur einen oder zwei OSC
u.s.w. Wie viele mathematische Möglichkeiten sich dann
mit den OSC, Rotoren und Vektoren alleine bei einem Mixer,
geschweige denn bei vier Mixern ausgehen, mag sich jeder selbst
ausrechnen - das überlasse ich den Mathematikgenies unter
euch. Es können die Mixer auch umgangen werden, schickt
man direkt die einzelnen Oszillatoren in die Filter.
Auf dem Text Display gibt es auch vier Insert Effekt Möglichkeiten.
Ganz ehrlich? Ich habe mich in diese Seiten noch nicht verirrt,
und möchte hier kleinlaut w.o. geben und mich jeden Kommentars
enthalten.
Gefilterte Informationen
|
Solaris
Filter
|
Das gemixte Ergebnis wird anschließend üblicherweise
in die Filtersektion geschickt. Wobei der Filter auch anderen
Stellen im Signalweg platziert werden können. Auch hier
ist wieder alles frei verschaltbar. Doch genug der Verwirrung
und versuchen wir uns einen klassisch subtraktiven Synthesizers
vorzustellen.
Die vier Filter des Solaris können parallel oder seriell
benutzt werden. Dabei kann man wieder aus verschiedenen Filtertypen
auswählen und deren Cutoff und Resonanzwerte bestimmen.
Insgesamt gibt es 25 Filterkombinationen im Multimodebereich
von Tiefpass, Bandpass und Hochpass in verschiedenen abartigen
Variationen. John Bowen hat dann noch digitale Emulationen
der Filter altbekannter Synthesizerlegenden wie des Prophet
5 des Minimoogs und alter Oberheims
|
Solaris
Filter
|
integriert. Viel Spaß machen mir die Formant Filter
im Solaris auch Vocal genannt. Die Manipulation durch dieses
Filter erinnert entfernt ein bisschen an den Kawai K5000 der
ja auf eine additive Synthese zurückgreift. Zu guter
Letzt gibt es auch einen Kammfilter, der auch recht fremdartige
Klänge zu Tage bringt. Für Filterfreaks wirklich
ein Spielplatz zum Austoben. Insgesamt möchte ich aber
den Filtern bis jetzt ein "braves" Verhalten bescheinigen.
Wie schon bei den anderen Klangbereichen können auch
die Filter mannigfaltig moduliert werden und für ein
extrem lebendiges Bild sorgen.
Im "Filter Display" befinden sich neben an auch
vier VCAs. Diese können frei beschickt und belegt werden.
Der VCA Level erlaubt eine schnelle letztinstanliche Anpassung
für die späteren Parts am Ender des Signalwegs.
Mittels Panorama- und Lautstärkemodulation von allerlei
Quellen wie z.B. LFOs oder den Envelopes (und natürliche
viele andere Quellen) manipuliert man dann die Lautstärke.
Auch hier kann man noch lebendig ins Geschehen eingreifen
Hüllkurven
|
EG
= Hüllkurve
|
Bevor man die Parts aktiviert sollte man noch die Hüllkurven
in Fokus nehmen und diese den verschiedenen Baugruppen zuordnen.
Vorranging wird man diese auf die Filter und die VCAs routen,
wie man es von klassischen Synthesizern gewohnt ist. Doch
man ist darauf nicht beschränkt, sondern kann die Hüllkurven
generell als Modulationsquelle benutzten, so unter anderem
für die Oszillatoren. Dabei kann man nicht nur die Tonhöhe
sondern auch die Wellenform an sich steuern, was bei den PPG
Wavetables klasse bizarre Klänge ergibt.
|
Release
20 Sekunden
|
Insgesamt sechs Hüllkurven stehen zur Bearbeitung bereit,
wobei die letzte klassisch der Amplitude fix zugeordnet ist.
Diese entspricht dem gewohnten Bild eines typischen subtraktiven
Synths. Alle Hüllkurven sind gleich aufgebaut und haben
ein Delay und dann eine ASDR Ausführung. Die Release
reicht bis 20 Sekunden. Ein wirkliches "Schnalzen"
möchte ich den Hüllkurven noch nicht attestieren,
aber ich habe mich in meinem Sounddesign jetzt eher andere
Natur konzentriert. Die Delayfunktion in der Hüllkurve
liefert jedoch recht spannend Ergebnisse, wenn man mit den
Wavetables im Zusammenhang mit der Vektorsynthese verwendet.
Die Einstiegswellenform kann sich gewaltig ändern und
damit ein neues Klangbild erzeugen.
LFO
|
vier
Solaris LFOs
|
Insgesamt vier Standard LFOs kann der Programmierer definieren.
Wobei allerlei Wellenformen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten
von 0 bis 500 Herz eingestellt werden können. Die Geschwindigkeit
reicht bis zur Selbstoszillation. Die LFOs können auch
zu Midi synchronisert werden.
Man kann den LFO auch verzögert und eingefadet starten
lassen. Jeder LFO kann wieder über drei Modulationswege
manipuliert werden. Ehrlich gesagt übersteigert es ein
wenig meine Fantasie was bei der LFO-Modulation alles abgehen
könnte.
Es gibt noch einen weiteren fünften LFO der als spezielles
Standardvibrato für das Modulationsrad fungiert.
Effekte
|
Pitch-
und Modulationswheel
|
Was soll ich sagen? Ja es gibt sie. Ausgetobt habe ich mich
jedoch noch wenig in dieser Sektion. Nur die Delay Funktion
habe ich ein bisschen genauer unter die Lupe genommen. Sie
ist praktikabel und funktioniert passabel. Dabei kann man
das Tempo via Midi synchronisieren. Aber der letzte Renner
ist es nicht. Es wirkt ein bisschen verwaschen. Ich kann nicht
sagen warum die Delays nicht "konkret" wirken, vielleicht
liegt es auch an meinen Einstellungen. Vermutlich werde ich
in der Produktion eher auf externe Delays zugreifen.
Ansonsten gibt es noch Chorus/Flanger, Phaser, EQs. Die Effekte
wirken auf den ersten Höreindruck ein wenig diffus. Glücklicherweise
gibt es ja den EFX Bypass Taster, den ich vermutlich des Öfteren
drücken werden, da meine Outboard Effekte ausreichend
Qualität liefern. Zur schnellen Klangmanipulation und
Inspiration sind die internen Solaris-Effekte allemal ausreichend.
Vektor
|
Joystick
|
Mit großer Freude habe ich die Integration einer alten
Liebschaft im Solaris zur Kenntnis genommen. Der Vektorsynthese.
Hier werden verschiedene Klangquellen dynamisch überblendet.
Auch wenn die Programmierung ein bisschen anders gelöst
wurde als im Prophet VS, das Prinzip ist gleich. Sie bringt
ähnlich lebendige Ergebnisse. Der Solaris hat zwei Vektor
Synthese Module. Deren Vektorenmodulation können von
verschiedenen Quellen moduliert werden. Die Prinzip-Änderung
der Modulationszuweisung im Vergleich zum Prophet VS, musste
ich erst einmal geistig verarbeiten. Es hat schon ein Weilchen
gedauert, bis ich verstanden habe, dass die eigentlichen Vektorwerte
an andere Stelle definiert werden.
|
Solaris
Vektoren x- und x-Achse
|
Die Vektorsynthese alleine ist ohne Modulationsquelle wertlos
und bringt erst mit der richtigen Zuweisung Leben ins Spiel.
Hat man diesen klitzekleinen Unterschied mal verstanden, dann
öffnet sich die fantastische Welt der Vektoren. Prädestiniert
ist dafür z.B. die Loop Envelope Hüllkurve die genau
diese X und Y Achsenmanipulation in einem zeitlichen Ablauf
erlauben. Genau dieses Zusammenspiel zwischen Vektorsynthese
und EnvelopeLoop machte den Prophet VS so brachial. Dass ich
mehr als zwei Wochen Verständniszeit benötigte,
liegt wohl ein meinen sturen Festhalten alter Prophet VS Gewohnheiten.
Das Manual ist dabei nicht immer hilfreich. Es gibt zwar
brav Auskunft über die einzelnen Baugruppen und deren
Funktionen, vermittelt aber kaum etwas über die notwendigen
oder auch kreativen Vernetzungsmöglichkeiten, die letztendlich
den Reiz des Solaris ausmachen. Nur am Anfang des Manuals
widmet man sich den grundsätzlichen Prinzipien der Modulation.
Ich hätte z.B. einen konkreten Hinweis über das
Zusammenspiel von Vektorsynthese und dem LoopEG durchaus hilfreich
empfunden, oder einfach nur überlesen. ;) Selbst mit
meiner Erfahrung bin ich an gewisse Grenzen gestoßen.
So kann ich mir vorstellen wie es einem Neuling an diesen
Problemstellungen ergehen könnte.
Loop EG:
|
Envelope
Generator
|
Ähnlich dem Prophet VS hat man auch dem Solaris eine
Loopfunktion innerhalb einer dafür speziellen Hüllkurve
verpasst die im Solaris nicht nur die Vektorensteuerung übernehmen,
sondern grundsätzlich als Modulationsquelle dienen kann.
Beim Prophet VS habe ich den Loop Funktion in den Hüllkurven
wirklich zu schätzen gewusst, um neue rhythmisch abgefahrene
Klänge zu kreieren.
Die Programmierung für eine Vektorzuweisung im Loop
EG nimmt man mittels X- und Y-Achsen Werten im minus und plus
Bereich vor. Es wäre schön gewesen stünde auch
den Joystick zur Eingabe der Programmwerte, wie beim Prophet
VS zur Verfügung. Aber auch mit den zehn Endlosdrehreglern
unter dem Grafikdisplay geht es recht schnell zur Hand. Eine
"grafische" Aufarbeitung der Vektor Synthese gibt
es im Display leider nicht. Schade eigentlich, denn groß
genug wäre das Display ja. Man muss sich mit dem Zahlensalat
zufrieden geben. Dennoch begeistert das klangliche Ergebnis
- und das zählt!
Natürlich sind wir heute als Benutzer und Hörer
von den technologischen Entwicklungen verwöhnt - und
das ist gut so. Computer-rhythmisch bearbeitete Klänge
erzeugen heute keinen großen Aha-Effekt mehr. Dennoch
hat diese Solaris basierte Vektorsynthese heute noch ihren
Charme und auch Reiz bei der Klanggestaltung vor allem bei
den "Rohbausteinen" der Wellenformen. Irgendwie
versetzt mich das Sounddesign in die 80er, die Wurzeln meiner
Synthesizer-Leidenschaft. Ich bin froh, dass John Bowen sich
wieder auf diese Funktion berufen hat.
Sequenzer
|
Grafik
Display
|
Vier Sequenzerlinien mit jeweils 16 Steps, bei denen die
Steplänge frei konfigurierbar ist, können kreuz
und quer über die ganze Tonerzeugung geschickt werden.
Die Sequenzerwerte lassen sich dabei nicht nur auf die Tonhöhe,
sondern eigentlich überall als Modulationsquelle benutzen.
Das ist praktisch und schafft viel kreatives Potential, greift
man z.B. unter anderem auf die Filter zu. Die Zuweisung der
Sequenzer auf die verschiedenen Klangbausteinen sind nicht
minder spektakulär, wie beim DSI Prophet 08 oder auch
beim Polyevolver, die ja ähnliche Sequenzermodulationen
ihr Eigen nennen und deren Klang davon enorm profitiert.
Arpeggiator
Es gibt auch einen einfachen aber gut funktionierenden Arpeggiator.
Noch Fragen?
Modulation
|
Solaris
|
Die Modulationsmöglichkeiten entpuppen sich als unglaubliche
Fundgrube für komplexe und lebendige Klangprogrammierung.
John Bowen ist es dabei gelungen eine wirklich schöne
Benutzerführung zu entwickeln und das bei all dieser
Komplexität. Während ich an Matrixmodulationen anderer
Hersteller gerne mal scheitere, konnte ich mich hier schnell
orientieren und Ergebnisse abchecken. Ich fühle mich
beim Solaris wohler als bei den meisten anderen Modulationsmonstern.
Schade nur dass die Werks-Presets so wenig davon Gebrauch
machen. Allein der Aftertouch und der Vektorstick bringen
unglaubliche Lebendigkeit ins Spiel.
Multikulti und
Strukturen
|
Solaris
Display
|
Wie vielleicht dem/der LeserIn aufgefallen ist, hat der Solaris
bei der Klangauswahl einen einfachen "Preset" Button
zur Soundauswahlaber keinen multitimbralen über trüber
Schnick Schnack Performances. Lediglich über der Tastatur
befinden sich vier Part Tasten die man je nach Bedarf zu-
oder ausschalten kann. Ich finde das sehr funktionell. Emotional
sind für mich diese Partbutton ein Teil des Presets in
dem man Klänge schichtet oder auch schnell umschaltet.
Grundsätzlich kommt man mit ein zwei Parts schon gut
zu Recht, je nachdem wie komplex die Soundstruktur vor den
Partbuttons verschachtelt ist. Aber natürlich kann man
sich gleichzeitig aller vier Parts bedienen.
Wie sehr das zu Lasten auf die Stimmen geht, darüber
schweigt sich das Manual aus. Überhaupt findet man keinen
konkrete Angabe über die Polyphonie des Solaris, da diese
vermutlich mit der komplexen Rechenleistung zu- bzw. abnimmt.
Bisher konnte ich keine Einschränkung bei meinen Sounds
wahrnehmen, aber sicherlich gibt es Grenzen. Es wird schon
seinen Grund haben warum man keine konkrete Stimmenzahl angibt,
die eigentlich bei jedem Kaufargument anderer Hersteller an
oberster Stelle stehen.
|
Solaris
VCA
|
Es gibt gedanklich nicht mit darüber geordneten Hierarchien
wie multitimbralen Strukturen auseinander zusetzten. Ein Preset
ist ein Preset und das fantastische daran: Es klingt einfach
saugut. Es bedarf also keiner künstlichen Tricks und
Zaubereien von übergeordneter Schichtungen um den Synthi
klasse Töne zu entlocken. Das nennt sich Fokus aufs Wesentliche!
Es ist etwas, was ich bei neuen Synthesizern seit langen vermisst
habe. Ein Klang der einfach gut klingt wie er ist. Dafür
gilt dem Solaris die Bestnote.
Um die Übersicht anfänglich zu behalten hat es
sich bei mir bewährt die Baugruppen irgendwie strukturiert
im System zu reihen. Zum Beispiel OSC1 - Mix 1 - Filter 1
- Amp 1 - Envelope 1 = Part 1. Und dann OSC2 - Mix 2 - Filter
2 - Amp 2 - Envelope 2us.w.. Natürlich kann man diese
Struktur jederzeit durchbrechen, indem man sich der Mixer
oder sonst auch bedient. Mit ein bisschen Erfahrungen tut
man dies auch, verliert aber dann halt die Übersichtlichkeit.
Praktisch finde ich auch, dass es eine wunderbar gelöste
Kopierfunktion innerhalb der Elemente gibt. Will man einen
z.B. Oszillator, Filter oder Hüllkurve einfach auf eine
andere kopieren, so hält man diese zwei Sekunden und
drückt dann die auf zu wünschende Stelle. So soll's
sein.
Midi
|
Solaris
|
Wie es sich gehört entspricht der Synthesizer den modernen
Midi-Spezifikationen. Bisher habe ich jedoch den Solaris nicht
im Midiverbund getestet. Ob also die Sequenzen synchron laufen
und wie der Synthesizer im Midiverbund kommuniziert, kann
ich erst nach späterem eingehendem Test beurteilen, erwarte
da aber kein Problem. Die grundlegenden Midiparemeter selbst
können angepasst werden.
Sonstiges
Natürlich bietet der Solaris Portamento Funktionen,
dies sogar in unterschiedlichen Ausführungen - auch in
Glissando. Einmal in der Global Ebene aber auch direkt bei
den einzelnen Oszillatoren kann das Portamento aktiviert werden.
Eine Unisonofunktion, deren Intensität definiert werden
kann erlaubt monophones spielen. Über zwei Assing Schalter
kann man sozusagen selbst vorkonfigurierte Performance-Grundfunktionen
aber auch Modulationseinstellungen schnell abrufen.
Unendliche Weiten
- unbekannte Regionen
|
Solaris
Jogwheel
|
Der Vollständigkeit möchte ich noch ein paar Bereiche
auflisten die der Solaris anbietet, in die ich bisher aber
noch nicht vorgedrungen bin und daher auch keinen profunden
Kommentar über dessen Qualität oder Funktionsweise
abgeben möchte. Da lasse ich Kirk den Vortritt.
Ähnlich der Frequenzmodulation hat der Solaris auch
die Möglichkeit der Amplitudenmodulation. Key Tables
ermöglichen eine andere Skalierung der Tonhöhe,
wobei ich mich wundere warum auch diese modulierbar ist. Insgesamt
vier Lag Prozessoren erlauben Signale zu glätten, was
auch immer das sein soll. Und ein Hüllkurvenverfolger
gibt es auch noch. Dessen Brauchbarkeit blieb mir bisher verborgen.
Wie man Samples integriert, habe ich noch nicht getestet und
die Erforschung von der Bearbeitung externen Signalen lasse
ich ebenfalls der Enterprise Crew über.
Ein Sprung zu weit…
Zuviel des guten?
Anfangs habe ich mich über die großzügig eingestellten
Parametersprünge gewundert. So werden beim Drehen der
Display Regler z.B. bei der LFO Modulation gleich mal die
ganze Zahlen verändert, oder bei der Hüllkurven
ab einem gewissen Wert Halbsekundeninterwalle vorgenommen.
Und wenn man es genauer haben will?
Auch hier bedurfte es meinerseits einen Lernprozess, denn
mit dem Jogwheel kann man doch nuancierter in die Parameter
eingreifen und kleinere Zwischenwerte einstellen. Man kann
das Encoder-Verhalten auch durch Drücken der Shift Taste
verändern.
Zücke deine Karte
und verewige dich
|
CF
Cards zum Speichern
|
Der Solaris besitzt keinen internen RAM Speicher. Sämtliche
Daten werden auf einer Compact Flash Karte gespeichert, so
auch die Preset Daten aber auch das Betriebssystem und die
Samples. Anfangs war ich ein bisschen verdutzt, aber inzwischen
gefällt mir die Lösung außerordentlich. Es
wird dringend empfohlen, gleich mal eine Sicherheitskopie
anzulegen. Das funktioniert erstaunlich gut und einfach.
Ich habe ja immer Vorbehalte bei Computeranwedungen, aber
selbst ich als DAO wurde Herr der Lage und konnte die Daten
auf eine meinen alten "Foto" Compact Flash Karten
sichern. So erhielten die ausgedienten Karten wieder einen
Nutzen und die neuen Sounds wurden schnell mal auf dem Laptop
und in dreifacher Form auf Cards verewigen. Der Festplatten-Crash
kann also kommen.
Fazit
|
Solaris
|
Leute die auf der Suche nach einer Techno Tröte sind,
sollten eher weiterhin ein Auge auf einen subtraktiven Analogen
oder auch Virtuell-Analogen werfen. Liebhaber von kompletten
Produktionsmaschinen, sollte weiterhin eher Workstations mit
großem Speicher und abrufbarer Sample Wellenformen sowie
Sequenzer in die Auswahl einbeziehen. Und wer gar ein Klavier
braucht, sollte sich ein Piano am besten von Bösendorfer
zulegen ;). Wer aber einen einzigartigen Synthesizer mit hohem
Klangpotential und langem Spaßfaktor sucht, darf für
den Solaris mal sein Sparschweinchen zur Schlachtbank bringen.
|
Solaris
Vektorsynthese
|
Wer diesem Instrument nicht selbst Hand anlegt und nicht
daran herumschraubt ist selbst schuld. Fehlende Experimentierfreudigkeit
wird beim Solaris mit dem verpassen ungeahnter neuer Klänge
bestraft. Meinerseits haben gerade die Wavetables und natürlich
die VS Wellenformen meine längst eingeschlafenen alten
Prophet VS Gänsehaut-Haare wieder auferstehen lassen.
Ein Gefühl, das wohl nur ein typisches Synthfreak der
80er so erfahren kann. Beim Erstellen neuer Sounds werden
immer wieder Erinnerungen an die alten Fixx Aufnahmen oder
auch Rupert Hines "Thinkman" Produktionen wach,
deren bitter melancholische "Life isfull time occuppation"
ich gerade wieder ausgegraben und von ihrere Staubschicht
befreit habe. Das meine ich bedingungslos positiv, denn nicht
alle Musiker vermochten dem PPG auch so extravagante und songdienliche
Klänge zu entlocken. Der Solaris hat sich genau dieser
Ästhetik verschrieben und verpflichtet, ist aber daruf
nicht beschränkt. Irgendwie, zumindest was mein Sounddesign
betrifft, lande ich meistens zwischen der Prophet VS, PPG
aber auch der Kawai K5000 Klangwelt. Man kann dem Solaris
also eine gewisse harsche Kälte zusprechen, wobei ich
überzeugt bin mit der nötigen Geduld auch "Wärme"
entlocken zu können.
|
Solaris
Regler
|
Es ist wirklich schon lange her, dass mich ein Synthesizer
so in den Bann gezogen hat. Der Solaris hat es geschafft das
übliche Prozedere: "kaufen - ins Studio stellen
- Presets durchwühlen - an Songs anpassen und abrufen"
zu durchbrechen. Nach wie vor steht der Synthesizer im Wohnzimmer
und nicht im Studio. Dabei habe ich noch gar nicht alle Presets
im Solaris durchgehört. Mein Bedürfnis danach hielt
sich nach dem ersten eher schwächlichen Hörproben
in Grenzen. Das Schöne daran: Ich habe mich einfach mit
der Programmierung begonnen, neue Klänge erschlossen,
mich über neue Fortschritte wie ein Kleinkind gefreut
und einfach dieses Prozedere genossen. Genau dafür werden
Synthesizer gebaut.
Erstmals konnte ich leichte eifersüchtige Blicke der
Lebenspartnerin wahrnehmen. ;) Das sagt einiges aus über
den Solaris, denn bisher wurde von weiblicher Seite Neuzugängen
bei synthesizer.at eher die kalte Schulter gezeigt. Man kann
also zu dem Anschaffungspreis des Solaris auch die Kosten
für ein Wiedergutmachungsessen und einen Strauß
Blumen mit einberechnen.
Es macht einfach riesig Spaß an manchmal auch ungewollten
Klangergebnissen zu basteln und diesen ohne "Produktionsdruck"
zu lauschen, den Aftertouch zum Schreien zu bringen oder wie
ein verrückt gewordener am Vektorstick zukurbeln. Fast
wie in alten Prophet VS Tagen. Wer hätte das in meinem
Alter noch zu wagen geglaubt. Ein herzlicher Gruß von
meiner Gänsehaut.
Pro:
- Herrlicher Spaß-Faktor bei der Klangprogrammierung
- Vektorsynthese
- PPG und VS Wellenformen
- unglaubliche Modulationsmöglichkeiten
- edler Klang
- robuste Verarbeitung
- durch den einzigartigen Sound kann man seine eigene Klang-Cooperate
Identity schaffen
- wunderschöne Verarbeitung
- zeitloses Instrument
- exklusiven Charme
Contra:
- Der Preis ist vermutlich ein wichtiges Argument im Kauf.
Der Solaris muss mit Billiganbietern konkurrieren.
- Die mitgelieferten Werks Presets sind nicht repräsentativ
für die klanglichen Möglichkeiten.
- Man benötigt Vorwissen für die Programmierung
oder lange Einarbeitung.
- Der Solaris ist definitiv keine Brot- und Butter multitimbrale
Produktionsmaschine, sofern man auf der Suche danach ist.
- Erhöhung der Anschaffungskosten durch Widergutmachungsgeschenk
für die LebenspartnerIn
|
Robert
Wittek
|
Robert Wittek
Mai 2013
Nachtrag: Juli 2013
Neu:
synthesizer.at Sounds ab jetzt im Solaris!
Der
Report und die Audiobeispiele über den Solaris haben Wellen
geschlagen. Die internationalen und unerwartet intensiv positiven
Reaktionen in diversen User Foren sowie eine anschließende
Kontaktaufnahme mit John Bowen, haben letztendlich zu einer
Kooperation mit John Bowen Synth Design geführt.
Ab jetzt
stehen 50 ausgewählte Sounds von synthesizer.at auch anderen
Solaris Anwendern zur Verfügung. Künftig können registrierte
Solaris Besitzer diese direkt bei John Bowen Synth Design
downloaden und benutzen. Es freut mich natürlich, dass die
Sounds somit Bestandteil des Solaris geworden sind. Ich möchte
mich für das positive Feedback, aber auch für die nette Zusammenarbeit
bei John Bowen und dessen Unterstützung bedanken.
Robert
Wittek
|
Audio
Workshop Solaris
Download
Audifile MP3 50 MB Audiolänge: 36,15 min
Nach
längerer Pause gibt es wieder einen Audioreport.
Die Werkspresets sind ja nicht gerade der Hammer und
leider nicht wirklich einladend und repräsentativ
für den unglaublich vielseitigen Synthesizer, sodass
ihr auf den hier zu hörenden Beispielen ausschließlich
selbst programmierte Sounds hören könnt. Dabei
habe ich manchmal auch auf die internen Effekte zurück
gegriffen, die ja Bestandteil des Solaris sind. Externe
Effekte wurden nicht verwendet.
Man
möge mir die Überlänge verzeihen. Es
mag vielleicht nicht motivierend sein, dieses komplett
zu hören. Der Synthesizer ist aber so vielseitig,
dass es nur schwer zu entscheiden war, beim Audioschnitt
etwas den Mülleimer zu opfern. Wie aus dem Report
oben zu entnehmen ist, macht es extrem viel Freude eigene
Klänge zu kreieren. Es lohnt sich also für
Interessierte ein Ohr in den Workshop zu werfen. Viel
Spaß mit den Soundbeispielen.
Die
Audiofiles haben aufgrund der Datenkomprimierung leichte
Klangeinbußen.
Die Verringerung der Klangqualität dient Ihnen
zur kürzeren Downloadzeit.
Die 36 Minuten Solaris Aufnahmen
haben knapp. 50 MB. Die Datenleitungen werden immer
schneller und die Speicher größer, daher habe ich mir
erlaubt, im Gegensatz zu den alten Soundbeispielen,
auf eine bessere Qualität auf ein Rate von 192 kBit/s
bei dem mp.3 um zu steigen.
kleine Häppchen
36 Minuten durchgehende Soundbeispiele
sind für manche vielleicht ein bisschen zu viel
des Guten. Daher habe ich für jene, die den Solaris
in kleineren Häppchen anhören wollen die Audiofiles
auf sechs Teile (mit durchschnittlich 9 MB) aufgeteilt.
Also viel Spaß damit, aber verpasst nicht die hinteren
Teile ;)
Für jene die die Muse auf 36 Minuten in einem Durchgang
haben, bleibt das große File bestehen.
|
|
|
|